[719] Stecknadelverschlucken, das Verschlucken der Stecknadeln hat zwar oft keine üblen Folgen, indem die Nadel nach kürzerer od. längerer Zeit, ohne Störung durch den Stuhlgang abgeht, kann aber auch dadurch, daß dieselbe sich im Schlunde, Magen od. Darmkanal einsticht u. Entzündung, Schmerzen etc. veranlaßt, ein schlimmes, oft tödtliches Ende nehmen. Oft geht aber die Stecknadel u. noch leichter eine verschluckte Nähnadel, welche, da sie keinen Kopf hat, sich durchsticht u. daher weniger gefährlich ist, allmälig im Zellgewebe fort u. kommt, manchmal erst nach Jahren, durch die natürlichen, sich nach außen öffnenden Kanäle des Körpers, od. durch die Haut, oft an sehr entfernten Stellen wieder zu Tage. Auf diesem Wege kann sie aber allerdings auch manche Beschwerden u. selbst Gefahr herbeiführen, auch ohne daß sie endlich wieder ausgestoßen wird. Bisweilen findet auch eine Art Einkapselung in verhärtetem Zellgewebe Statt. Eine im obern Theile des Schlundes od. im Mastdarme eingestochene Nadel läßt sich bisweilen durch eine Zange entfernen. Säße sie im Magen u. Darmkanale fest, so könnte im äußersten Falle nur der Bauchschnitt helfen. Entzündliche Zufälle sind, wo sie sich zeigen, nach den Regeln der Kunst zu behandeln. Sonst hat man bei Anwendung u. schleimiger Diät bes. durch milde ölige Abführungsmittel den Abgang der Nadel zu befördern.