Steinfurt

[735] Steinfurt, 1) sonst reichsunmittelbare Grafschaft des Westfälischen Kreises, im Hochstifte Münster, 11/8 QM. mit 5900 Ew., bestehend aus 4 Kirchspielen (3 unter münsterscher Landeshoheit, das 4. unmittelbares Reichland), gehörte dem Grafen von Bentheim Steinfurt (s. Bentheim B), mit Sitz u. Stimme im Westfälischen Grafencollegium u. beim[735] Westfälischen Kreise. Nach Stiftung des Rheinbundes wurde sie mit Berg vereinigt (Departement Ems) u. kam 1810 zum Departement Ober-Ems des Französischen Kaiserthums; 1815 erhielt Preußen die Landeshoheit über diese Standesherrschaft, welche ein Bestandtheil des Kreises S. ist. 2) Kreis des Regierungsbezirks Münster in der preußischen Provinz Westfalen, 14,09 QM. mit 44,200 Ew.; 3) (Burg-S.), Kreisstadt darin, Hauptort der Standesherrschaft S., an der Aa, Sitz des Landrathsamtes u. Kreisgerichtes, Post, 2 evangelische u. 1 katholische Kirche, fürstliches Schloß, Gymnasium, Zeugdruckereien, Baumwollmaschinenspinnereien, Leinweberei, Tabaksfabrik, Druckerei, Färbereien, Brauerei; 3060 Ew.; 4) Dorf an der Wetter, im Kreise Friedberg der großherzoglich hessischen Provinz Oberhessen; 900 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 735-736.
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