Sturmbock

[12] Sturmbock (Mauerbrecher, lat. Aries, griechisch Krios), Kriegsmaschine zur Zerstörung der Mauern belagerter Städte; bestand in einem langen, starken Balken, welcher in Ketten in einer beweglichen Schere schwebend ob. auf einem Gerüst[12] liegend unter einem Mit frischen Thierhäuten ob. anderen nicht brennbaren Stoffen bedeckten Dache (Testudo) auf Rädern an die feindliche Mauer geführt wurde; war vorn stark mit Eisen beschlagen od. mit eisernen Spitzen versehen, dann Terebra, hinten auch wohl mit starken Gewichten beschwert. Sie zerstießen die Mauern od. zerstörten die Verbindung der Steine u. erleichterten dann das Eindringen durch die Mauern. Angeblich brauchten den S. die Carthager zuerst bei Eroberung von Gades; nach Andern Perikles im Samischen Kriege 449 v. Chr. Von den Griechen lernten ihn die Römer kennen. Unschädlich machten die Belagerten den S. dadurch, daß sie mit einem an zwei Ketten gehängten Balken dem an die Mauern angeführten S-e in dem Moment des Anrennens den Kopf abschlugen od. den Stoß abzuwenden suchten. Bisweilen warfen sie auch Feuer auf das Sturmdach.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 12-13.
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