[20] Stutzbüchse, eine Kugelbüchse mit kurzem Lauf, bes. in Tyrol u. der Schweiz gewöhnlich. Der neue eidgenössische Stutzen, seit 1850 in der Schweiz als Kriegswaffe eingeführt, hat das Charakteristische, daß ohne Dorn od. konische Kammer dennoch das Zusammenpressen der Pulverladung u. das Abplatten des Geschosses vermieden wird. Man hat dies dadurch erreicht, daß an dem oberen Theile des Ladestocks eine Scheibe (Stellscheibe) angebracht ist, welche das Hinunterschieben des Geschosses in den Lauf nur so weit gestattet, daß zwischen Ladung u. Geschoß noch ungefähr zwei Linien Raum bleiben. Das Gewehr wiegt 81/4 schweizerisches Pfd., hat acht halbrunde Züge u. einen 32 Zoll langen Lauf. Das Geschoß, vom Berner Artillerieobersten Wurstemberger construirt, ist eine massive Spitzkugel von der Gestalt einer Eichel, der cylindrische kurze Theil hat eine Kerbe u. wiegt 1/30 schweizerisches Pfd. Die Ladung beträgt noch nicht 1/4 Loth Pulver. Das Schloß ist mit einem gefetteten Pflaster umgeben, welches mittelst eines Fadens an der Einkerbung befestigt wird. Beim Laden streicht sich das Pflaster am Rande der Mündung von selbst ab, da es nur sehr locker gebunden ist.