[75] Sulfesatyd (Isatenoxysulfuret), C16H6NO2S2, wird erhalten, indem man durch eine concentrirte Lösung von Isatin Schwefelwasserstoffgas bis zur Sättigung leitet, die Flüssigkeit zur vollständigen Abscheidung des Schwefels längere Zeit stehen läßt u. darauf die vom Schwefel abfiltrirte Flüssigkeit durch Zusatz von Wasser fällt. Das S. ist ein gelbgraues, geruch- u. geschmackloses Pulver, welches sich in siedendem Wasser er-[75] weicht, in siedendem Alkohol u. Äther aber löst. Beim Erhitzen zersetzt es sich in Schwefelwasserstoff, ein braunes Öl u. eine in Nadeln krystallisirende Substanz. Wenn man Kalilösung tropfenweise in eine alkoholische Lösung von S. fallen läßt, so scheidet sich ein weißer Niederschlag, das Sulfasatyd, C16H6NO3, aus. Durch Behandeln des S-s mit zweifach schwefligsaurem Ammoniak erhält man die sulfisatanige Säure, C16H10N2O2S3+2HO.