[80] Sulpitĭa (Sulpicia), 1) Geliebte des Freigelassenen Cerinthus, welche in mehren Elegien von Tibullus redend eingeführt u. von Einigen selbst für die Verfasserin mehrer der diesem Dichter zugeschriebenen Elegien im 4. Buche der Sammlung gehalten wird. 2) Gemahlin des Calenus, lebte unter Domitian u. hatte durch ihre Liebe zu den Wissenschaften großen Einfluß auf die Bildung der römischen Frauen. Sie schr.: Gedicht über ihre Treue gegen ihren Gemahl u. eine Sammlung Briefe (verloren); übrig ist noch eine Satire De corrupto statu reipubl. temporibus Domitiani, in Burmanns u. Wernsdorfs Poetae latini minores, in Webers Corpus poetarum lat., einzeln von Schwarz, Altorf 1721, u. A. von Gurlitt, Hamb. 1819 (mit Köstlins Übersetzung), deutsch von Abel in der Übersetzung des Juvenal, u. von Düntzer, Braunschw. 1846, französisch von Monnard, 2. A. Frankf. 1820.
Pierer-1857: Sulpitĭa lex