[99] Supererogation (v. lat.), 1) überhaupt was nicht durch ein Pflichtgebot verlangt wird; 2) das Mehr über das Verlangte, über die Pflicht. Daher Supererogatorische Werke, nach katholischer Lehre theils solche gute Werke, die im Evangelium nur angerathen, nicht befohlen u. daher Evangelische Räche (s.d.) genannt werden; theils solche, die über das gewöhnliche streng geforderte Maß der Pflicht hinausgehen, wie die heroischen Tugendacte. In dieser Hinsicht spricht man auch von den S-n W-n Christi u. der Heiligen, indem Christus auch durch ein weniger schmerzliches Leiden die Erlösung hätte herbeiführen, u. die Heiligen auch bei geringerer Abtödtung selig werden können. Aus den in Folge davon bewirkten größeren, überreichen Verdiensten besteht ein geistiger Gnadenschatz, (Thesaurus ecclesiae), aus welchem auf die Fürbitte der Kirche das Fehlende beim Menschen gleichsam ersetzt wird. Vgl. Alexander 107).