Szekler

[173] Szekler (spr. Sekler), 1) so v.w. Grenzwächter, nach Anderen von Szek, Sitz od. Stuhl (indem nach altmagyarischer Sitte jeder Gerichtsbeisitzer zum Gerichte seinen Stuhl mitbrachte, wonach ihr Bezirk Székely u. sie selbst S. genannt wurden), ein besonderer magyarischer Volksstamm, welcher für einen Rest der ersten Hunneneinwanderung gehalten wird. Die S. sind nicht sehr groß, aber stämmig, sehr betriebsam, zuverlässig, tapfer u. kühn, gefällig u. gastfrei, die Weiber sittsam u. keusch, die ungarische Tracht tragend, doch mit Abänderung, welche dem Gebirgsbewohner eigen ist; ihre Dörfer sind weniger gut gebaut, als die der Ungarn;, Ackerbau ist Hauptbeschäftigung, doch treiben sie auch manche Gewerbe, namentlich fertigen sie die Stoffe zu ihrer Kleidung selbst. Die S. sind meistens unitarischer Konfession, sprechen einen wenig verschiedenen Dialekt des Ungarischen u. bewohnen den südöstlichen District Siebenbürgens, nämlich 2) das Land der S., 222 2/3 QM., mit ungefähr 300,000 Ew.; Gebirge: Karpaten (Paß Busa [Bolza] am Flusse Busa, in einem 4 Stunden langen Thale, mit vielen incrustirenden Quellen); Flüsse: Aluta, Maros, Totrus u. mehre kleinere Flüsse; Beschäftigung: Viehzucht (Schafe, Schweine, Ziegen, Bienen), Getreide- u. Weinbau. Die Verfassung s.u. Siebenbürgen S. 28. Eintheilung in 5 Stühle: Udvarhely, Haromszek, Csik, Maros u. Aranyos; Hauptorte: Neumarkt u. Udvarhely. Vgl. Scheint, Das Land u. Volk der S., Pesth 1843, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 173.
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