Tachenĭus

[193] Tachenĭus, Otto, geb. in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. zu Herford in Westfalen, war erst Apotheker, studirte dann Medicin, mußte wegen eines Diebstahls fliehen u. ging, nachdem er abermals in Kiel, Königsberg u. Danzig als Apotheker conditionirt hatte, nach Italien. Er lebte dann in Venedig u. verdiente sich viel Geld durch sein Geheimmittel, Vipernsalz od. Alkahest. T. gehörte zu den vorzüglichsten Anhängern der Chemiatrie, deren Ursprung er bei Hippokrates suchte; er lehrte das vegetabilische Laugensalz nach dem langsamen Verbrennen der Pflanzen bei geringer Hitze aus der Asche auslaugen; das zurückbleibende bräunliche Laugensalz nannte Man nach ihm Tachenisches Salz. Er schr.: Epistola de famoso liquore alkahest, Vened. 1655; Echo ad vindicias cheirosophi de liquore alkahest, ebd. 1655; De recta acceptatione arthritidis et podagrae, Padua 1662; Hippocrates chimicus, Ben. 1666, Brüssel 1690; De morbum principe, Bremen 1668; Antiquissima medicinae hippocraticae clavis, Ven. 1669, Frankf. 1673.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 193.
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