Typus

[93] Typus (gr.), 1) der Eindruck in eine weiche Masse, ein eingeprägtes Musterbild, Abdruck, Modell; dann überhaupt 2) Vorbild, Musterbild, Urbild, Grundgestalt; 3) Gesammtvorstellung (Gesammtinbegriff) einer Sache ihren bleibenden u. wesentlichen Merkmalen nach, die Zusammenfassung gemeinschaftlicher Grundzüge, welche verschiedenen Modificationen eines Urwesens, einer Urgestalt etc. eigen sind; 4) die Formen, welche der scholastischen Philosophie gemäß für die Einzelwesen in urbildlichem Verstand vorhanden sind u. wonach sie ihre bestimmte Gestalt erhalten haben; 5) die Ordnung od. Zeitfolge, in welcher die Zufälle der Krankheiten, bes. der fieberhaften u. krampfhaften, wiederkehren. Man unterscheidet T. vagus, unbestimmte Zeitfolge; T. fixus, bestimmte Zeitfolge; T. anticĭpans, wo die Zufälle früher als bisher, T. posipōnens, wo sie später eintreten; 6) so v.w. Intermittirende Krankheit; 7) s. Typos; 8) (Chem.), s. Typen 6).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 93.
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