Veji

[387] Veji, eine der Zwölfstädte Etruriens, auf hohem abschüssigen Felsenberg am Cremerafluß, mit einer Akropole Die Stadt war vor Roms Erbauung[387] sehr mächtig, die Verfassung aristokratisch, an der Spitze stand ein gewählter König. Nachher wurde, wie in den anderen Bundesstädten, statt des Königs ein jährlicher Magistrat eingesetzt, da aber die Vejenter wieder einen König wählten, zerfielen sie mit dem Bunde. Als Rom auftauchte, kam es mit V. bald in Kampf; Anfangs waren die Kriege nur Streifzüge, so der 737 v.Chr.; die nachherigen fielen meist zu Gunsten der Römer aus; so schlug die Vejenter 479 der Consul Fabius u. 477 der Consul Amilius; 473 belagerte Manlius die Stadt, doch wurde die Belagerung durch einen Friedensschluß aufgehoben; 426 schlugen die Vejenter ein römisches Heer. Eine den Römern von dem Vejentinischen Senat gegebene stolze Antwort wurde Veranlassung zu einem, neuen Krieg gegen V., in welchem die Stadt nach langer Belagerung 396 von Camillus eingenommen u. geplündert, die Einwohner als Sklaven verkauft wurden, die Ländereien wurden Staatsgut u. die Stadt verfiel bald. Verehrt wurde zu V. die Juno. Bei dem Dorfe Isola Farnese, wo das alte V. gestanden hat, findet sich noch ein Columbarium, ein freier Platz (Forum Romanum genannt), wo man Antiken gefunden hat, u. Spuren der Stadtmauern; in der Nähe bei Ponte Sodo Überreste von Aquäducten, einer Brücke u. Felsengräber. Vgl. Nardini, L'antico Vejo, Rom 1647.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 387-388.
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