[552] Vicari, Joseph Hermann von V., geb. 1773 zu Aulendorf im württembergischen Donaukreise, wurde 1797 Canonicus zu St. Johann in Constanz, 1802 Rath beim bischöflichen Regierungscollegium, 1816 Official der bischöflichen Curie, 1827 Generalvicar am Domcapitel zu Freiburg u. Director des Ordinariats, 1830 Domdecan u. 1832 Weihbischof; schon 1836 nach dem Tode des Erzbischofs Bernhard wurde er zu dessen Nachfolger gewählt, doch wurde die Wahl nicht genehmigt, u. erst nach dem Tode des Erzbischofs Ignaz Demeter (st. 1842) wurde V. wieder gewählt u. 26. März 1843 inthronisirt. 1846 kam er wegen seines strengen Verhaltens in der Sache der gemischten Ehen mit der badenschen Regierung in Conflict (s. Baden S. 152), leitete dann als Haupt der Oberrheinischen Kirchenprovinz die Schritte der ultramontanen Partei gegen die Staatsregierungen seiner Kirchenprovinz u. trat Ende 1853 in offenen Widerstand gegen die weltliche Regierung Badens, namentlich wegen der Mitaufsicht des Staates über das Kirchenvermögen, s. ebd. S. 162 ff.