[721] Wachholder, 1) die Pflanzengattung Juniperus, s.d.; 2) Gemeiner W. (Wachholderstrauch, Kaddig, Juniperus communis), sehr häufig auf dürren Bergen vorkommender Strauch, oft baumartig (dann Wachholderbaum), mit zu drei stehenden steifen, stechenden, linienförmigen Blättern, schwarzen, im dritten Jahre nach der Blüthe reisenden Beeren (s. Wachholderbeeren), gelblichem, geflammtem, beim Erhitzen wohlriechendem, eine gute Politur annehmendem, oft mit allerhand Auswüchsen versehenem, zu Drechslerarbeiten, Stöcken, Pfeifenröhren, auch in der Medicin, im Decoct, als Bestandtheil von blutreinigenden Holztränken benutztem Holze (Wachholderholz). Zu letzterm Zwecke werden auch die jungen Triebe (Wachholderspitzen) angewendet. Aus dem Holze gewinnt man durch trockene Destillation das Wachholderholzöl (Kade- od. Kaddigöl), welches dunkelbraun, etwas dickflüssig ist u. wachholderähnlich u. brenzlich riecht; es wird äußerlich gegen Rheumatismen, Hautausschläge, bes. in der Thierheilkunde gegen die Schafräude angewendet. 3) Stinkender W., so v.w. Sadebaum, s.d.