Wasserkrahn

[904] Wasserkrahn, Vorrichtung, durch welche auf den Wasserstationen der Eisenbahnen dem Tender der Locomotiven das nöthige Wasser zugeführt wird. Der W. besteht aus einer neben dem Geleis stehenden hohlen gußeisernen Säule, an welche oben ein röhrenförmiger Schnabel angesetzt ist u. nach dem Tender hin gedreht werden kann, wenn der Tender mit Wasser versorgt werden soll. Das Wasser strömt aus einem Behälter durch die Säule u. den Schnabel in den Tender, wenn ein Absperrventil geöffnet wird. Auch kann der W. so eingerichtet werden, daß das Wasser aus dem Behälter durch den aus dem Locomotivkessel entnommenen Dampf in den Tender getrieben wird; dabei wendet man einen Schwimmer in dem schmiedeeisernen cylindrischen Behälter an, führt den Dampf aus dem Locomotivkessel durch eine Röhre über diesen kolbenartigen Schwimmer, wodurch derselbe niedergedrückt wird u. das unter ihm befindliche Speisewasser durch die Säule des W-s in den Tender treibt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 904.
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