[143] Wetterwechsel, Ersetzung der verdorbenen Luft in den bergmännischen Gruben durch frische Luft. Der natürliche W. tritt durch die Erdwärme von selbst ein, wenn die Grube eine Röhre bildet, in welcher eine von der äußeren Temperatur abweichende Temperatur herrscht u. deren Mündungen in die äußere Luft verschieden hoch liegen; im Sommer, wo die äußere Luft wärmer ist, strömt dieselbe zur höher gelegenen Öffnung ein, u. die Wetter strömen zur tiefer gelegenen Öffnung aus; im Winter, wo die innere Luft wärmer ist, strömt diese zur höheren Öffnung aus u. die äußere zur niederen ein. Zur Unterstützung des Wetterzuges muß man oft Scheidewände (Scheider) in die Gruben einsetzen od. besondere Wetterleitungen (Wetterlutten) aus Bretern od. Zinkblech herstellen. Auf Strecken od. Stollen besteht der Scheider in einem luftdicht abschließenden Tragwerke in Verbindung mit einem Wetterschachte u. einer vor diesem gegen die Stollenmündung hin auf dem Tragwerke eingesetzten, den Raum über dem Tragwerke gegen die Stollenmündung abschließenden Wetterblende; im Winter ziehen dann die Wetter unter dem Tragwerke bis an den Ort u. von da über dem Tragwerke nach dem Schachte u. durch diesen hinaus. Die Wetterlutten bilden eine in einem Schachte stehende Röhre u. werden ein Stück über den Schacht hinausgeführt od. es wird über dem Schachte ein besonderer Wetterthurm aufgeführt; auch in Stollen kann mittelst Lutten ein W. erzeugt werden. Einen künstlichen W. erzeugt man, wo der natürliche nicht ausreicht, u. zwar entweder durch Erhitzung der Luft in Öfen (s. Wetteröfen) od. in einer besonderen Luft- od. Wettermaschine (s.d. a.).