[325] Wolfdietrich, Lied des deutschen Heldenbuchs, zum Lombardischen Sagenkreis gehörig. W., der natürliche Sohn des constantinopolitanischen Königs Hugdietrich, wurde von seinen Brüdern seines Erbes beraubt, u. als er deshalb gegen diese in den Kampf zog, verlor er von den 16 Söhnen seines Waffenmeisters u. Dienstmannes Berchtung fünf, die anderen elf fielen in die Gefangenschaft seiner Brüder. Einsam u. arm irrte er einige Jahre umher, um jene zu suchen. Er überwand auf seinen Fahrten den Otnit, wurde nachher dessen Gefährte u. bekam nach Otnits Untergang durch den Drachenkopf dessen Panzer u. Wittwe, Sidrat, zur Frau. Als er nun zum Kampfe gegen seine Brüder in Constantinopel zurückkehrte, fand er Berchtung nicht mehr am Leben, aber dessen Söhne erlöste er. Nun wurde W. Kaiser zu Rom, zog sich aber, nachdem er seinem Sohne Hugdietrich dem Jüngeren die Herrschaft übergeben hatte, in ein Kloster zurück, wo er in einem Kampfe mit Geistern umkam; s.u. Heldenbuch.