[724] Wolfdietrich, ein Teil des Heldenbuches, nach dem darin geschilderten Helden benannt. W., Sohn des Königs Hugdietrich von Konstantinopel, nach des Vaters Tod von seinen neidischen Brüdern als Kebskind vertrieben, rächt den Tod seines Waffenfreundes Ortnit durch Erlegung von Drachen, vermählt sich mit dessen Witwe, befreit seine gefangenen Dienstmannen, denen er mit großer Treue zugetan ist, und besteigt den Kaiserthron, geht aber nach vielen Kämpfen und Abenteuern in ein Kloster und besteht vor dem Tode noch einen Kampf mit Geistern, bis zuletzt Engel seine Seele heimführen. Die Beliebtheit des Gegenstandes bezeugen die verschiedenen Bearbeitungen (zusammen mit der Hugdietrich- oder Ortnitsage; vgl. Hugdietrich und Ortnit), deren wir vier besitzen (am besten hrsg. von Jänicke im »Deutschen Heldenbuch«, Bd. 3 u. 4, Berl. 1870 u. 1873).