[76] Fahrt, 1) (Seew.), die Geschwindigkeit od. der Lauf eines Schiffes, segelt es schnell, so sagt man, es hat frische, volle od. felle F.; glatte F., wenn es bei frischer Brise u. ebener See schnell vorwärts kommt; harte F., wenn es am Winde läuft u. gegen bewegte See kämpft; 2) (Landw.), das Pflügen des Ackers; 3) (Jagdw.), so v.w. Röhre; 4) das von einem angeschossenen Thiere verlorene Blut; 5) so v.w. Fährte; 6) Röhre zu einer Wasserleitung; 7) (Marksch.), das Teufenmaß von 12 Ellen flacher Teufe; 8) (Fährte, Bergw.), die Vorrichtungen, auf denen man in die Grube fährt, ähnlich den Leitern; sie werden aus getrennten Stangen (Fahrtschenkeln) verfertigt, zwischen welche die Sprossen in 12 Zoll Entfernung durch ausgenommene Löcher in den Schenkeln befestigt werden; zum leichteren Auswechseln werden dieselben nicht mit Nieten befestigt, mit Ausnahme der obersten u. untersten. Die Länge einer F. ist 12 Ellen, die einer halben 6 Ellen. In engen Schachten gehen die F-en in gerader Linie fort, indem eine andere mit angenen Haken in Gestalt eines S. (Fahrthaken) angehängt ist; in weiten Schachten wechseln die F-en auf den Ruhebühnen ab u. sind dann oben durch Fahrthaspen an den Fahrtfröschchen, d.i. Stücken Holz, gus 2 in gleicher horizontalen Ebene liegenden Einstrichen von 6 zu 6 Ellen Länge befestigt. Zur Erleichterung des Aus- u. Einsteigens sind über den F-en eiserne Griffe (Fahrtklammern, Fahrtgriffe, Fahrtlemmer) angebracht.