Wurfrad

[389] Wurfrad, eine in Holland sehr gebräuchliche Wasserhebmaschine zum Heben des Wassers auf kleinere Höhen; doch kann man durch mehre hinter einander aufgestellte Wurfräder das Wasser höher heben. Sein Haupttheil ist ein gewöhnliches Schaufelrad in einem Kropfgerinne; seine etwas schräg stehenden Schaufeln fassen bei der Umdrehung des Rades das Wasser u. führen es mit sich im Kropf in die Höhe u. schleudern es am obern Ende des Kropfs. in ein Gerinne, in welchem das gehobene Wasser abfließt. Damit zwischen dem W. u. dem Kropf möglichst wenig Wasser zurückfließe, muß sich das W. mit großer Geschwindigkeit umdrehen. Wird daher das W. von einem gewöhnlichen Wasserrade in Umdrehung versetzt, so hat letzteres eine besondere Welle u. überträgt seine Bewegung durch ein Zahnräderpaar auf das W. In Holland macht man die Wurfräder sehr groß, z.B. 22 Fuß Durchmesser, u. läßt sie gewöhnlich durch Windräder treiben. Das W., welches das Wasser der Seine in das den Hafen zu St. Quen bei Paris bildende Bassin hebt, wird durch eine 40pferdige Dampfmaschine getrieben u. hebt in der Secunde etwa 1 Cubikmeter Wasser in seinem steinernen Kropfe 4 Fuß hoch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 389.
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