[533] Zauberring, 1) ein Ring, welcher die Kraft hat bei dem Besitzer Zauberwirkungen hervorzubringen, od. demselben Zauberkraft zu verleihen, s. Zauberei S. 529; berühmt sind: der Ring Salomos (s.u. Salomo 1); die sieben Z-e, welche Apollonios von Tyana von einem indischen Zauberer erhalten hatte, wodurch er als hundertjähriger Greis wieder ganz jung wurde; der Ring des Gyges (s.d. 2). Auch von einem Ring einer der Gemahlinnen Karls des Großen erzählt die Sage, daß er den Kaiser mit so heftiger Leidenschaft an diese fesselte, daß er sie nicht verlassen konnte u. selbst im Tode, wo sie den Ring unter der Zunge verborgen hatte, nicht verlassen wollte, sondern die Leiche stets in seinem Gemache behielt. Ein Bischof nahm den Ring heraus, u. nun befahl Karl die Leiche zu begraben, hing aber mit gleicher Leidenschaft an dem Bischof. Dieser warf nun den Ring in einen Weiher bei Aachen, u. daher kam die Vorliebe Karls für diese Stadt. Auch sittliche Kräfte schrieb man solchen Z-en zu, indem sie sich an der Hand des Besitzers, wenn derselbe etwas Unrechtes thun wollte, verengten. Der Z. bildet auch den Grundstein zu einem Roman von Fouqué. 2) (Elektrischer Z., Hexenzirkel), eine Figur, welche auf einer Metallfläche entsteht, wenn man den elektrischen Schlag einer Batterie mittelst des allgemeinen Ausladers u. daran befestigten Uhrgläsern aus einer Metallfläche in die andere gehen läßt. Sie haben einen Mittelpunkt, um den concentrische Ringe laufen. 3) (Gärtn.), so v.w. Kaiserring.