[659] Zittmann, Johann Friedrich, geb. 1671, war königlich polnischer u. kurfürstlich sächsischer Generalstabsarzt, Leibarzt u. Hofrath u. st. 1757; er gab heraus: Medicina forensis, Frankf. a. M. 1706. Nach ihm ist genannt das Zittmannsche Decoct: a) stärkeres (Decoctum Zittmanni fortius), 12 Unzen Sassaparille werden mit 72 Pfund Wasser 24 Stunden digerirt, dann 11/2 Unze Alaunzucker, 1/2 Unze Calomel, 1 Quentchen präparirter Zinnober, in ein leinenes Säckchen gebunden, dazu gethan, das Ganze bis auf 24 Pfund eingekocht, gegen das Ende des Kochens Anis, Fenchel von jedem 1/2 Unze, Sennesblätter 3 Unzen, ungeschältes Süßholz, 11/2 Unze dazu gesetzt, colirt, ausgepreßt u. decantirt; b) milderes (Decoctum Zittmanni mitius), zu dem Rückstand des Obigen werden 6 Unzen Sassaparille gesetzt, das Ganze mit 72 Pfund Wasser eingekocht, gegen das Ende des Kochens Citronenschale, Zimmtcassia, kleine Cardamomen, Süßholz, von jedem 3 Drachmen, zugesetzt, colirt, ausgepreßt u. decantirt. Es war früher berühmt, dann lange Zeit vergessen, neuerdings ist es wegen seiner Wirksamkeit bei Syphilis wieder in Gebrauch gekommen.