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Friedrich, Wilhelm

[1089] Friedrich, W.. Wilhelm Friedrich wurde geboren am 9. Oktober 1845 zu Breslau als dritter Sohn von Wilhelm Friedrich, welcher zuerst als Faktor in der seit dem 16. Jahrhundert in Breslau bestehenden Stadt- und Universitäts-Buchdruckerei tätig war, im Jahre 1843 aber die Buchdruckerei selbständig übernahm. Er besuchte das Realgymnasium am Zwinger und trat Michaelis 1862 im Alter von 17 Jahren als Lehrling in die väterliche Buchdruckerei ein, wo er wie jeder andere von der Pike auf arbeiten mußte. Beim Ausbruche des deutsch-österreichischen Krieges 1866 trat er als Einjährig-Freiwilliger in das 11. Inf.-Regiment ein und am deutsch-französischen Kriege[1089] 1870/71 nahm er als Offizier des 38. Inf.-Regiments an der Belagerung von Paris teil. Im Jahre 1872 nach dem Tode seines Vaters übernahm Wilhelm Friedrich das väterliche Geschäft (Firma Graß, Barth & Co.) mit seinem älteren Bruder Hermann Friedrich, mit dem er nunmehr über 30 Jahre in ununterbrochener Arbeit vereinigt war, und suchte dasselbe im Sinne seiner Vorbesitzer weiter zu führen.

Friedrich hatte von 1885-1902 als Vorstandsmitglied der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und dem Deutschen Buchdrucker-Verein seine Kräfte und reichen Erfahrungen gewidmet; in den Jahren 1898-1901 war er Vorsitzender der Berufsgenossenschaft und von 1885-1902 Vorsitzender der Sektion IX (Nordost) und des Kreises IX der genannten Vereinigungen. Ferner bekleidete er das Amt eines Prinzipalsvertreters des Kreises IX der Tariforganisation der deutschen Buchdrucker, für die er seit ihren Anfängen im Jahre 1873 ununterbrochen tätig gewesen war. W. Friedrich starb am 13. Dezember 1902. Auch bei den Beratungen des Setzmaschinentarifs war er als Vertreter der Prinzipalität beteiligt. Die Verdienste, die der Verblichene auch dem deutschen Buchdruckgewerbe geleistet hat, sind ganz hervorragende.

Quellen: Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 1902.