Friedrich Wilhelm III.

[624] Friedrich Wilhelm III., König von Preußen (1797-1840), Sohn Friedrich Wilhelms II., geb. 3. Aug. 1770, vermählt 24. Dez. 1793 mit Luise von Mecklenburg-Strelitz (gest. 19. Juli 1810), blieb anfangs in den Kämpfen der europ. Mächte gegen Frankreich neutral, trat 3. Nov. 1805 der dritten Koalition bei, schloß aber bald einen demütigenden Vertrag mit Napoleon I., verlor durch den Krieg von 1806-7 im Tilsiter Frieden (9. Juli 1807) die Hälfte seines Landes, der Rest blieb von franz. Truppen besetzt. Nun ließ F. W. den Ministern Stein und später Hardenberg freie Hand, den Staat von Grund aus zu reformieren. Nach dem russ. Feldzuge von 1812 reif er von Breslau aus 17. März 1813 sein Volk zum Befreiungskampfe auf. Nach dem Kriege war er bestrebt, das Volkswohl durch Fürsorge für Kirche (1817 Einführung der Union) und Schule, Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe zu fördern, doch schloß er sich den reaktionären polit. Bestrebungen Österreichs und Rußlands an; gest. 7. Juni 1840. In der zweiten Ehe war er seit 9. Nov. 1824 morganatisch vermählt mit der Gräfin Auguste von Harrach, Fürstin von Liegnitz. – Vgl. Hahn (3. Aufl. 1877).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 624.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: