Anweisung

1. Anweisung (Delegation) ist gute Bezahlung. Eisenhart, IV, 56a; Pistor., II, 31; Volkmar, 365.

Dies Sprichwort gilt, wenn A. für seine Forderung an B., dessen Forderung an C. an Zahlungsstatt förmlich übernimmt und sich somit aller Ansprüche an B. begibt.


2. Anweisung (Assignation) ist keine Zahlung. Eisenhart, IV, 56; Volkmar, 356.

In dem Falle aber, wenn A. eine Forderung an B. hat, dieser aber A. an C. weist, welcher dem B. schuldig ist, um sich die Summe auszahlen zu lassen, C. aber entweder an A. nicht zahlen will oder überhaupt nicht zahlen kann, ist die Anweisung keine Zahlung. A. hat die Schuld des C. von B. nicht übernommen und hält sich mit seiner Forderung nur an B.

Holl.: Assignatie is geene betaling. (Harrebomée, I, 22.)


3. Anweisung is noch geen Betahlung. (Ostfries.)


*4. Es ist wie eine Anweisung auf arme Leute. Burckhardt, 505.


zu1.

Hillebrand, 172; Eisenhart, 433.


zu2.

Simrock, 374; Hillebrand, 171; Hertius, I, 91; Haslocher, 55; Estor, II, 79.

Holl.: Onderwijzing is geene betaling. (Harrebomée, II, 135a.)


zu3.

Eichwald, 45; Frommann, II, 389, 37; Bueren, 13; hochdeutsch: Graf, 237, 104.


*5. Das ist eine Anweisung auf eine Silbergrube im Monde.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien: