1. An der Blüte erkennt man die Frucht.
2. Auf gute Blüte folgt gute Frucht. – Winckler, X, 88.
Frz.: Le fruict ensuit la belle fleur et la bonne vie grand honneur. (Leroux, I, 49.)
It.: Il frutto siegue il fiore, e buona vita honore. (Pazzaglia, 382.)
3. Blüten sind noch keine Früchte.
Holl.: Bloemen zijn geene vruchten. (Harrebomée, I, 63.)
4. Ist die Blüte abgefallen, so haut man doch den Baum nit um. – Simrock, 1165; Eiselein, 85.
5. Viel Blüten, wenig Früchte.
Wir machen sehr häufig die Erfahrung, dass ein über und über blühender Baum sehr wenig Früchte bringt. So gehen die Erwartungen, welche hoffnungsvolle Kinder erregen, nicht selten schlecht in Erfüllung.
6. Wie die Blüte, so die Frucht.
Wie Leben, Charakter, Handlungen, Wirksamkeit, so Nachruhm.
*7. Die Blüte vom Kürbis oder den Kürbis selbst. (Altgr.)
Entweder Tod oder Leben, Nutzen oder Schaden, da es ungewiss ist, ob die Blüte abfallen oder einen Kürbis hervorbringen werde.
*8. Es wird ihm in die Blüten regnen. – Eiselein, 85; Simrock, 1166; Körte, 660.
Wider thörichte Hoffnungen.
9. Blüten sind keine Früchte, aber sie verheissen welche.
Dän.: Blomster er frugtens faeott-penge. (Prov. dan., 75.)
10. Die Blühet gehet den Früchten vor. – Lehmann, 440, 34.
11. Die Blühet treugt offt. (S. ⇒ Baum 187.) – Lehmann, 410, 48.
12. Entweder Blüte oder Frucht. – Philippi, I, 52.
Lat.: Aut cucurbitae florem, aut cucurbitam.
13. Erst Blüte, dann Frucht.
14. Wo keine Blüte, da ist keine Frucht.
Lat.: Flos est presaga sperandi germinis aera. (Reuterdahl, 362.)
Schwed.: Blomsther aer fructsins fawtegift. (Reuterdahl, 362.)