Empfangen

1. Man empfängt den Mann nach seinem Gewande (Kleide) und entlässt ihn nach seinem Verstande.

Russischen Ursprungs, aber in Deutschland eingebürgert.

It.: Si riceve l'ospite secondo l'abito, e si accommiata secondo il discorso.


2. Man empfängt die Gäste freundlich mit Mund und Hand, und mit Herzen, wie Gott wohl weiss.Sailer, 205.

Das deutsche Sprichwort gibt nicht blos Rippenstösse oder Faustschläge, es hat auch seine feinen Spitzen, wie das vorstehende.


3. Wer empfängt, rede; wer gibt, schweige.Simrock, 2047; Körte, 1100.


4. Wer empfecht, wie er geben hat, weiss nicht, das er wol klagen mag.Henisch, 879.


5. Wer nicht empfängt, braucht nicht wiederzugeben.Körte, 1101.


6. Wie empfangen, so gegangen.Reinsberg II, 115.


*7. Er wird empfangen wie ein Saw ins Judenhauss.Henisch, 879.


[Zusätze und Ergänzungen]

*8. Einen empfangen, wie man empfängt den Schüttensamen.Hans Sachs, III, CCCLXI, 1.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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