1. Gelübde bricht alle Rechte. (S. Gedinge ⇒ 1 u. ⇒ 3.) – Graf, 24, 263.
Mhd.: Glübde bricht alles recht. (Rössler, I, 105.)
2. Gelübde bricht Landrecht. – Pistor., IX, 71; Simrock, 3368.
3. Gelübde macht Schuld. – Körte, 1991.
4. Heimlich Gelübde scheidet keine Ehe. – Graf, 141, 40.
Es galt für kein Hinderniss zur Eingehung einer gültigen Ehe, wenn jemand für sich allein oder vor ungenügender Zeugenzahl das Gelübde ewiger Keuschheit abgelegt hatte, es wurde dem Gelöbniss der Unmündigen gleichgeachtet.
Mhd.: Heymlîch globde entacheydit keyne ê. (Ortloff, 665, 45.)
5. Offenbar Gelübde scheidet alle Ehe. – Graf, 141, 41.
Der Sinn des Sprichworts geht dahin, dass durch das öffentliche Keuschheitsgelübde nicht blos die Eingehung, sondern sogar der Fortbestand der Ehe gehemmt werde.
Mhd.: Uffinbar globde scheidit all ê. (Ortloff, 665, 40.)
6. Unrecht Gelübde verbindet nicht.
Dän.: Ondt lovt bør ei at holdes. (Prov. dan., 393.)