1. Da das gerstenkorn sitzt, da kann das Rockenkorn nicht hinkommen. – Henisch, 1522, 14; Petri, II, 53.
»Wenn der Magen voller biers ist, so will er kein essen einlassen.« (S. ⇒ Brauhaus.)
Böhm.: Kde je pivovár, tam netřeba pekaře. – Kde ječne zrno leží, tu nemûže ležeti žitné. (Čelakovský, 141.)
Lett.: Kur meefchu grauds gull, tur rudfu ne warr gulleht.
Lit.: Kur mežei gul, ruggei ne telpa. (Čelakovský, 141.)
2. Das Gerstenkorn hülfft sowol als das Rockenkorn. – Henisch, 1522, 17; Petri, II, 60.
3. He schmit met en Gerschtekörnschen no en Sît (Seite) Speck. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 194.
4. Ick nehm glîk 'n Gâstenkurn för de Parl, seggt de Hân. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 14b; Fr. Wiggert's Zweites Scherflein, 32; hochdeutsch bei Hoefer, 407.
5. Mit ein paar Gerstenkörnlein kann man eine Taube fahen.
6. Worn Gastenkorn liggt, dar kann kên Roggenkorn ligge. – Eichwald, 604.
»Wor ein Gastenkorn licht, dar kan nên Roggenkorn liggen, odder wor ein Bruerhus (s.d.) steit, dar kan nên Backhus stan.« (Gryse, 42.) Die Letten sagen: Wo man Gerste mäht, kann man nicht auch Hafer mähen. (Reinsberg IV, 116.)