1. Alle Mägelech sennen fleischig. – Blass, 5.
Wortspiel mit »Mägelchen« und »möglich«.
2. As der Mugen (Magen) is leer, is der Schluf (Schlaf) schwer. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Mit leerem Magen schläft sich's nicht gut.
3. Auch ein guter Magen kann nicht alles, was die Augen reizt, vertragen.
Dän.: Det er ei alt i maffue godt', i mund er født. (Prov. dan., 408.)
4. Auf den Magen sieht man nicht, aber auf den Kragen.
5. Auff einem vollen Magen stehet ein fröhlicher Kragen. – Henisch, 1249, 59; Petri, II, 23; Latendorf II, 5; Simrock, 6941.
Dän.: Er ikke sække-piben fuld, saa snarrer den ei heller. – Fuld mave føder ei subtile tanker. – Naar maven er fuld, es hovedet lystigt. (Prov. dan., 209.)
6. Aus dem Magen, aus dem Sinn.
7. Aus dem Magen kommen arge Gedanken.
Die Bibel sagt: aus dem Herzen; allein Herz und Magen sind in vielen Fällen gleich. Die römischen Gesetzgeber haben einen Theil ihrer Gesetzbücher Digesta (Verdautes) genannt und dadurch bewiesen, dass auch die Gesetze aus dem Magen entspringen. – Der Lucifer, Neuyork vom 16. März 1851, sagt: »Aus dem Magen kommen alle Uebel und Leiden, selbst die Kopf- und Herzkrankheiten der Menschheit. Was hilft alle Klarheit und Gesundheit des Herzens, wenn der Magen krank ist.« Voltaire bot ein Jahrhundert Nachruhm für einen guten Magen.
8. Bei leerem Magen ist nicht gut Raths pflegen.
Lat.: Ventre pleno melior consultatio. (Hauer, Mij; Philippi, II, 243; Seybold, 623.)
9. Bei vollem Magen ist gut fasten.
Frz.: Quiconque a l'estomach plain bien peut jeuner. (Leroux, II, 293.)
Lat.: Farto ieiunare stomacho. (Bovill, III, 33.)
10. Besser den Magen gekränkt als dem Wirth was geschenkt. – Frischbier2, 2008.
11. Dem Magen ist nicht stets gesund, was süss im Mund.
Engl.: That is not always good in the maw that is sweet in the mouth. (Bohn II, 115.)
Schwed.: Icke alt god i magen, som smakar sött i munnen. (Grubb, 375.)
12. Der Magen (des Hungrigen) bildet sich ein, die Gurgel habe sich aufgehängt. – Frischbier, 482.
Wird von solchen gebraucht, die starken Hunger haben.
13. Der Magen borgt (wol, aber) nicht lange.
Schwed.: Magen will intet borga. (Grubb, 59; Wensell, 51.)
14. Der Magen findet oft, was der Kopf gesucht. – Sprichwörtergarten, 140.
15. Der Magen fragt nicht, wie viel es geschlagen.
Die Russen: Der Magen ist der richtigste Zeitmesser. Die Magenuhr geht richtig. (Altmann VI, 64.)
Lat.: Molestus interpellator venter. (Philippi, I, 254; Seybold, 310; Tappius, 93b; Erasm., 295.)
16. Der Magen hat bälder genug als die Augen (s.d. ⇒ 54, ⇒ 91 u. ⇒ 113). (Nürtingen.)
In Habesch heisst es: Den Magen sättigt ein Straussenei, das Auge keine Straussenheerde. Die Russen sagen: Der Magen wird von einem Huhn gefüllt, aber das Auge nicht von einer Heerde Gänse. (Altmann V, 127.)
Engl.: Better fill a glutton's belly than his eye. (Bohn II, 98.)
It.: Più tosto si satolla il ventre che l'occhio. (Bohn II, 98.)
17. Der Magen hat kein Gewissen.
[328] 18. Der Magen ist der Gott der Welt. (Nordböhmen.)
Der Magen erscheint, wie andere Dinge auch, je nach dem Standpunkte und Zustande des Betrachtenden verschieden. Rossini z.B. hielt den Magen für den Kapellmeister, welcher das grosse Orchester unserer Leidenschaften regiert und in Thätigkeit setzt. »Den leeren Magen«, sagt er, »versinnlicht der Fagott oder die Piccoloflöte, wie er vor Misvergnügen brummt oder vor Verlangen gellt; der volle Magen dagegen ist der Triangel des Vergnügens oder die Pauke der Freude.« (Vgl. W. von Lenz, Beethoven, eine Kunststudie, Kassel 1855, I.) Zschokke nannte den Magen den Mittelpunkt der Welt.
19. Der Magen ist ein grimmig Thier.
Böhm.: Žaludek je pouhé hovado. – Žaludek není kůže ovčí (vlčí). (Čelakovský, 188.)
20. Der Magen ist ein grosser Schalk und macht viel zu Schelmen.
21. Der Magen ist kein Spiegel. – Frischbier2, 2510.
22. Der Magen ist mir näher als mein Schwäher.
23. Der Magen ist nie schwerer als wenn er am leichtesten ist.
24. Der Magen ist stärker als die Ohren; auch fette Lerchen fängt man.
25. Der Magen ist stets ein offener Schaden, macht den Menschen am meisten zu schaffen. (S. ⇒ Maul.) – Eiselein, 452; Braun, I, 2476.
»Ich sag's zuerst: wir müssen essen. Darum in unserer Sprache ist gleichklingend auch das Ist und Isst; drum reduciren alle Fragen sich auf den Magen; drum reimt sich alles Klagen und alles Jagen und alles Zagen, Behagen, Ertragen, Sagen und Schlagen, drum reimen sich alle Lagen auf den Magen.« (Glassbrenner, Reineke Fuchs, S. 210.) Die Czechen: Der Magen ist ein reines Vieh. Die Serben: Der Magen ist die beste Uhr. (Reinsberg III, 82.)
Frz.: Au ventre tout y entre.
Lat.: Alvus homini plurimum negotii exhibet. (Philippi, I, 23; Seybold, 21.)
Poln.: Głodnemu zawsze południe. (Masson, 241.)
26. Der Magen lässt sich kein Schnippchen schlagen.
27. Der Magen lässt sich nicht mit Versprechungen abspeisen.
»Die Vernunft muss Widerstand haben, aber den Magen hat Gott ohne Widerrede auf Sättigung angewiesen.« (Brief eines Narren an eine Närrin, Hamburg 1832.)
Port.: A boca não admitte fiador. (Bohn I, 263.)
28. Der Magen lässt sich nicht vergessen.
29. Der Magen läutet um elf Uhr Mittag.
Lat.: Venter optimum est horologium.
30. Der Magen reibt, auch wenn man nicht die Karre treibt.
31. Der Magen stärkt das Herz und nicht das Herz den Magen.
Span.: Tripas llevan corazon, que no corazon tripas. (Don Quixote.)
32. Der Magen trägt die Füsse und nicht die Füsse den Magen.
Port.: As tripas estejaõ cheias, que ellas levarão as pernas. (Bohn I, 268.)
Span.: Tripas llevan piés que no piés á tripas. (Don Quixote.)
33. Der Magen wird eher gefüllt als die Augen.
Dän.: Han mætter bugen før øynene. (Prov. dan., 408.)
Schwed.: Magen blir förr mätt än ögat. (Wensell, 51; Grubb, 449.)
34. Ein deutsch biderber Magen kann sich mit deutscher Würz' vertragen. – Eiselein, 443.
35. Ein gesunder Magen ist mehr werth als ein voller Kasten.
36. Ein guter Magen kann viel ertragen.
Frz.: Bon estomac et mauvais coeur, c'est le secret pour vivre longtemps. (Cahier, 394.)
37. Ein guter Magen lässt sich nicht immer Wasser und Brot auftragen.
38. Ein guter Magen verdaut auch harte Brocken.
39. Ein guter Magen verdaut Sohlleder.
Holl.: Eene goede maag verarbeet alles. (Harrebomée, II, 44.)
40. Ein guter Magen verdaut süss und sauer.
Holl.: Goede maagen hebben geen oranje-sop of zure sausen van doen. (Harrebomée, II, 44.)
41. Ein hungeriger Magen gibt ein schwach Haupt. – Petri, II, 198.
[329] 42. Ein hungeriger Magen studirt nicht gern. – Petri, II, 198.
Dän.: Det er strengt at trælle med tom tarm. (Bohn I, 362.)
43. Ein hungriger Magen hat keine Ohren. (S. ⇒ Bauch 69.) – Mayer, II, 221; Braun, I, 2470.
Böhm.: Dobrý (hladový) žaludek tuhou buchtu snese. (Čelakovský, 190.)
Dän.: Mavener er tyk for hør. (Prov. dan., 441.)
Holl.: Een hongerige buik heeft geen' ooren. (Bohn I, 314.)
It.: Ventre digiuno non ode nessuno. (Bohn I, 131.)
Lat.: Venter caret auribus. (Seybold, 622; Hanzely, 164; Philippi, II, 243.)
Port.: O ventre em jejum naõ ouve a nenhum. (Bohn I, 290.)
Schwed.: Hungrig maga tol intet langt snak. (Grubb, 333.) – Magen har inga őron. (Wensell, 51.)
Span.: El vientre ayuno no oye á ninguno. (Bohn I, 220.)
44. Ein hungriger Magen hat keinen Verstand.
Span.: A la cabeça la comida la endereça. (Bohn I, 195.)
45. Ein hungriger Magen ist der beste Koch.
Schwed.: Hungrig mage ger ingen pardon. (Marin, 15.) – Hungrig maga giör en god kock. (Grubb, 333.)
46. Ein hungriger Magen ist ein schlechter Rathgeber.
Lat.: Ventre pleno melior consultatio. (Wiegand, 221; Faselius, 268.)
Span.: Mas descubre un hambriento que cien letrados. (Bohn I, 231.)
47. Ein hungriger Magen ist selten gefüllt.
Holl.: Eene holle maag is zelden gevuld. (Harrebomée, II, 44.)
48. Ein hungriger Magen lässt sich nicht mit Worten abspeisen.
Dän.: Bugen vil intet borge. (Bohn I, 351.)
Engl.: The belly is not filled with fair words. (Bohn II, 71.)
Schwed.: Hungrig maga är intet brod för swart. (Grubb, 335.)
49. Ein hungriger Magen lehrt viel Künste.
It.: Tutte le scienze insegna il ventre. (Cahier, 3152.)
50. Ein hungriger Magen liebt kurze Gebete (Predigten).
Engl.: A sharp stomach makes short devotion. (Bohn II, 182.)
51. Ein hungriger Magen macht aus Wassersuppe Brühe.
52. Ein hungriger Magen pflegt nicht nach Schaubrot zu fragen.
53. Ein hungriger Magen versteht keinen Spass.
Engl.: A hungry man, an angry man. (Bohn II, 11.)
54. Ein leerer Magen ist ein böser Fronvogt.
Lat.: Cibum e flamma petere. (Terenz.) (Philippi, I, 82.)
55. Ein leerer Magen verdaut keine Hoffnung. – Sprichwörtergarten, 264.
H. Heine (Reisebilder, Hamburg 1840, I, 200) sagt mit Bezug auf die Horaz'sche Regel: Nonum prematur in annum: »Ich könnte es keine vierundzwanzig Stunden, viel weniger neun Jahre aushalten; mein Magen hat wenig Sinn für Unsterblichkeit.«
Frz.: Le ventre ne se rassasie point de paroles.
56. Ein Magen, der stets Milch bekommt, lernt nie Fleisch verdauen. – Sprichwörtergarten, 159.
57. Ein Magen ist keine Spanne grösser als der andere.
Span.: No hay esto mago que sea un palmo mayor que otro. (Don Quixote.)
58. Ein verdorbener Magen, die deutsche Censur und Mangel an Geld sind die grössten Uebel in der Welt.
Der berühmte Skanderbeg behauptete, der Muth sitze im Magen; ein verdorbener Magen würde also auch Feigheit erzeugen.
59. Ein voller Magen weiss nicht, was Hunger ist.
It.: Il satollo non crede al digiuno. (Bohn I, 103.)
60. Ein voller Magen weiss nicht wie dem leeren zu Muthe ist.
Holl.: Eene volle maag gelooft aan' geen' honger. (Harrebomée, II, 44.)
61. Einem gesunden Magen bekommt jede Speise.
Schwed.: Sund maga tol all spijs. (Grubb, 771.)
62. Einem gesunden Magen ist alles (Gesunde!) gesund.
Dän.: Sund mave tager mod alle slags spise. (Prov. dan., 538.)
63. Einem hungrigen Magen ist alles wohl gekocht.
Engl.: A good stomach is the best sauce.
[330] 64. Einem hungrigen Magen ist kein Brot zu schwarz.
Dän.: For hungrig mave er intet brød sort ei. (Prov. dan., 314.)
65. Einem hungrigen Magen ist nicht gut predigen. (S. ⇒ Bauch 69.)
Holl.: Voor eene hongerige maag is het preken nutteloos. (Harrebomée, II, 44a.)
Poln.: Głodnemu chleb namyśli. – Głodny kija się nie boi. (Masson, 206.)
66. Einem hungrigen Magen ist Schwarzbrot lieber als Kuchen. – Altmann V, 58.
67. Einem hungrigen Magen schmeckt Haferbrot wie Honigkuchen. – Harrebomée, I, 44.
68. Einen leeren Magen wollen die Beine nicht weit tragen.
Span.: Las tripas estén llenas, que ellas llevan á las piernas. (Bohn I, 228.)
69. Erst de Mâg', denn de Krâg'. (Lübeck.) – Deecke, 6.
Im Hochdeutschen: Erst der Magen, dann der Kragen. (Körte, 4015; Simrock, 6738; Braun, I, 2474; Frost, 189; Eiselein, 44.)
70. Es dient nicht stets dem Magen, was angenehm dem Kragen.
Was angenehm mundet, ist nicht allemal dem Magen gesund.
Lat.: Ciborum varietas una est moborum causa. (Philippi, I, 82.)
71. Es gehört ein starker Magen dazu, gross Glück zu verdauen.
Die Russen: Der Magen muss stark sein, der ein grosses Glück verdauen kann. (Altmann VI, 460.)
72. Es ist ein starker Magen, der Haus und Hof verdaut.
73. Es ist kein besserer Magen, als der harte Brocken schlucken kann. – Parömiakon, 12781.
74. Es ist nicht alles dem Magen gut, was dem Maul wohlthut. – Petri, II, 273.
75. Es kommt alles in Einen Magen. – Simrock, 6747.
Wenn jemand vielerlei durcheinander isst.
76. Hat sich der Magen auch geschlossen, so kann noch etwas beim Schlüsselloch hinein. – Eiselein, 443; Simrock, 6744.
77. Hungrige Magen muss man nicht: wie schmeckt es? fragen.
78. Im Magen gut, im Herzen warm, ist niemals arm.
79. In den Magen kann uns niemand sehen. – Klix, 46.
80. Ist der Magen krank, wird der Körper wank.
Combe, der ein gelehrtes Werk über den Magen und die Gesetze der Verdauung geschrieben hat, beweist darin, dass die meisten Krankheiten der Menschen und die grössten Uebel der Welt aus einem verdorbenen Magen entspringen.
Holl.: Als de maag niet meer wil koken, wordt het ligchaam haast gebroken. (Harrebomée, II, 44.)
81. Ist der Magen satt, wird das Herz fröhlich. – Körte, 4017; Simrock, 6742; Frost, 799; Braun, I, 2473.
82. Ist der Magen voll, so geht noch etwas zum Schlüsselloch hinein. – Braun, I, 2482.
83. Ist der Magen voll, so springt (tanzt) man wohl. – Eiselein, 442.
84. Ist dir der Magen vom Hunger hohl, so schmeckt dir Käs' und Brot gar wohl.
85. Je mehr man den Magen treibt, je mehr er reibt (oder: desto besser das Essen bekleibt).
86. Je stärker der Magen, je schwächer der Kopf.
»Die Magenkraft der Menschen bildet sich nur auf Unkosten ihrer Kopfkräfte aus.« (Welt und Zeit, V, 362, 276.)
87. Je voller der Magen, je geringer der Appetit.
Span.: Hombre harto no es comedor. (Bohn I, 224.)
88. Je voller Magen, je leerer Kopf. – Sprichwörtergarten, 300.
89. Jeder muss seinen Magen selber tragen.
90. Kalter Magen, heisse Leber.
Holl.: Die koude magen hebben, zijn gemeenlijk met eene heete lever gekweld. (Harrebomée, II, 44.)
91. Kleine Magen finden überall Korn zu Brot.
92. Kranker Magen, kranker Kopf.
93. Leichter Magen macht schweren Sinn. – Simrock, 6743; Körte, 4016; Braun, I, 2478.
94. Magen und Ehrgeiz sind die schlechtesten Gesetzgeber.
[331] 95. Man sieht uns nicht in den Magen, aber auf den Kragen. – Eiselein, 443; Körte, 4018; Simrock, 6739; Goldschmidt, 143; Birlinger, 364; Braun, I, 2477.
In Apulien: Das Antlitz siehst du bei den Menschen, aber nicht, was sie im Magen haben. (Ausland, 1870, S. 425, 9.)
Frz.: Mieux vaut belle manche que belle panse. (Masson, 241.)
96. Mancher hat einen so grossen Magen, dass er verschlungen (oder: dass hindurchfährt) Ross und Wagen.
Lat.: Noscenda est mensura tuae buccae. (Sutor, 135.)
97. Mein Magen wird nicht satt, wenn auch der Nachbar isst.
Span.: Lo que come mi vecino no aproveche á mi tripa. (Bohn I, 229.)
98. Mit hungrigem Magen ist bös tanzen und jagen.
»Der leer vnd hungerig magen kan wenig freude gehaben.« (Werdea, Bij.)
Dän.: Hungrig mave danser ei gierne. (Prov. dan., 314.)
Schwed.: Hungrig maga danzer intet giärna. (Grubb, 333.)
99. Mit leerem Magen schläft sich's übel.
100. Nicht alle Magen können gross Glück verdauen. – Winckler, XIV, 75.
101. Voller Magen lobt das Fasten.
Dän.: Mætter mave roser fasten. (Prov. dan., 408; Bohn I, 390.)
It.: È bello predicare il digiuno a corpo pieno. (Bohn I, 95.)
Schwed.: Mätter maga rosar fastan. (Grubb, 561; Törning, 112.)
102. Voller Magen macht Uebermuth.
103. Voller Magen studirt nicht gern.
Span.: Tripa llena, ni bien huye ni bien pelea. (Bohn I, 260.)
104. Voller Magen will Ruhe haben.
Port.: Barriga quente pé dormente. (Bohn I, 268.)
105. Wann der Magen auffgeht, so geht das Maul auch auf. – Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 10.
106. Was der Magen bekommen, wird nicht von Hund und Katze genommen.
Die Russen: Was man in den Magen legt, verdirbt nicht in der Schublade. (Altmann VI, 419.)
107. Was der Magen nicht verdaut, verschlingen die Augen.
108. Was du in deinen Magen thust, werden fünf nicht wieder herausnehmen. (Lit.)
109. Was im ersten Magen verdorben worden ist, wird nie im zweiten wieder gut.
110. Was man in den Magen bekommen, wird auch vom grössten Herrn nicht genommen.
111. Was man sich am Magen abspart, damit läuft einem die Katze weg. (S. ⇒ Ersparen 8.)
112. Wenn der Magen messig gehalten wird, so schleft man sanfft. – Petri, II, 636.
113. Wenn der Magen Mittag läutet, ist's Zeit essen gehen.
Engl.: Your belly chimes, it is time to go to dinner. (Bohn II, 49.)
114. Wenn der Magen nicht wär', bliebe die Schüssel leer.
Der Magen ist vielleicht der stärkste geheime Triebfaden menschlicher Handlungen. Die Sparter heilten mit ihrer schwarzen Suppe alle gewöhnlichen Laster der Menschen.
115. Wenn der Magen nicht wäre, ginge der Kopf verloren.
116. Wenn der Magen satt ist, hungert Venus.
117. Wenn der Magen satt, kauen die Zähne matt.
Schwed.: Mätter maga wällier i maten. (Grubb, 561.)
118. Wenn der Magen satt, sind die Glieder matt.
Engl.: When the belly is full, the bones would be at rest. (Bohn II, 71.)
119. Wenn der Magen spricht, hört man 's Gewissen nicht.
Die Russen: Wo der Magen spricht, verstummt das Herz. (Altmann VI, 500.)
120. Wenn der Magen voll, so ist's gleich, ob von Schinken oder Kohl.
Engl.: A belly-full's a belly-full, weather it be meat or drink. (Bohn II, 71.)
[332] 121. Wer nicht einen starken Magen hat, kommt nicht in den Himmel.
Er muss harte Brocken verdauen können.
122. Wer nicht kennt seines Magens Weit', der ist fürwahr nicht recht gescheit.
Lat.: Mensuram stomachi nescire et scire scyphorum, stultitiae extremum dixeris esse modum. (Binder II, 1845; Seybold, 79.)
123. Wer nur dem Magen opfert, der vergisst, wo die Sterne stehen. – Schulzeitung, 1835, 48; Sprichwörtergarten, 304.
Böhm.: Tĕžké s tím obcování, kdo jen svĕ dršce nahání. (Čelakovský, 58.)
124. Wer nur für seinen Magen lebt, dess Andenken fressen die Würmer.
125. Wer seinen Magen zum Gott macht, der macht den Kopf zum Schornstein.
126. Wie der Magen, also die Speise. – Petri, II, 787.
127. Wo der Magen spricht, da schweigt der Verstand. – Breslauer Zeitung, Nr. 495, S. 2804.
»Der Magen ist die Achillesferse des deutschen Gelehrten, die einzige Stelle, an der er sterblich ist.« (L. Walesrode, Glossen und Randzeichnungen, Königsberg 1842, S. 26.)
128. Wo der Magen spricht, da weicht die Klugheit.
129. Wol dem Magen, in welchen der Arzt sein Apothek vnd Mist nicht hat getragen. – Petri, II, 505.
130. Zehn Magen werden eher satt als ein Auge. – Sprichwörtergarten, 471.
131. Zwanzig Magen füllen sich leichter als zwei Augen. (S. Auge ⇒ 91 u. ⇒ 113.)
*132. Dai héäd en Mágen as en Saldoatentornister. (Grafschaft Mark.) – Frommann, 161, 112.
Holl.: Dat ligt mij te hard in de maag. – Dat zit hem dwars in de maag. (Harrebomée, II, 44.)
*133. Damit wird er seinen Magen nicht überladen (verderben).
*134. Darmit hett he de Mage verdorwen. – Dähnert, 294a.
Das thut er nicht gern.
*135. Das liegt mir im Magen. – Schöpf, 402.
In Würburg: Dess liegt m'r in Maga. (Sartorius, 173.) Es liegt mir auf dem Herzen, ärgert oder bekümmert mich.
Holl.: Hij zal er zijne maag niet aan overladen. (Harrebomée, II, 44.)
*136. Das stinkt mir aus dem Magen. – Schöpf, 402; Schmeller, II, 556.
*137. Dat tüt em in de Mage. – Dähnert, 294a.
Das verdriesst ihn.
*138. Dazu gehört ein guter Magen. – Eiselein, 443; Körte, 4018d; Braun, I, 2475.
In Pommern: Dar hört'ne goden Mage to. (Dähnert, 294a.) Das ist schwer zu verdauen. Auch von Personen.
Jüd.-deutsch: Zu dem gehört e guter Mage. (Tendlau, 366.)
*139. Den hab' ich im Magen. – Klix, 40.
In Siebenbürgen: Enem äm Môgen hun. (Frommann, V, 177, 206.)
*140. Den Magen zu einer Apotheke machen.
*141. Der hat einen Magen wie ein Stiefelschaft. – Klix, 40.
*142. Der kommt mir nöt in den Mag'n. (Rott-Thal.)
Um Abneigung gegen jemand auszudrücken.
*143. Der Magen krimmert mich gor. – Robinson, 157; Gomolcke, 782.
Holl.: Mijne maag jeukt. (Harrebomée, II, 44.)
*144. Der Magen spielt mit dem Darm Kaschlan (Solo). – Frischbier2, 2511.
Beim Hungrigen.
*145. Di ho-n-i im Maga. (Augsburg.) – Birlinger, 922.
Du bist mir zuwider wie ein Brechpulver.
*146. Diäm hänget de Magen op ener Sit. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 138.
Er ist hungrig.
*147. Doat wêr net vuer menge (für meinen) Môgen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 265.
*148. Du hast einen heyssen magen, du verdawst euch steinen heuser. – Franck, II, 48b; Tappius, 43a.
Als sinnverwandt stellt Franck daneben: »Er fress den pfaffen zur kirchen. Es ist ein guter schlucker, es ist jm acker vnd wisen durch den Bauch gefaren.« [333] Wir sagen auch: Er hat einen Straussmagen. Er könnte auch Hufeisen verdauen.
Lat.: Etiam Baetylum devorares. (Franck, II, 48a; Tappius, 43a; Erasm., 297; Philippi, I, 139.)
*149. E hôt en Môgen mät em Auszeng (Auszug, Schublade). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 263.
Ist schwer zu sättigen.
*150. Einem den Magen vollstopfen.
Holl.: Iemand iets in de maag stoppen. (Harrebomée, II, 44.)
*151. Einen auf dem (oder im) Magen haben. – Lohrengel, II, 234.
Wenn uns jemand sehr widerwärtig ist, wenn man sich über ihn ärgert.
*152. Einen guten Magen haben. – Murner, Nb., 59.
»Wer jm in die schuh lasst brunzen, vnd gestadt das sein fraw jr profuntzen feyl mag yedermann heim tragen, der mag wol han ein guten magen.« (Kloster, IV, 789.)
*153. Er hat ein heissen Magen, wie ein Han oder Strauss, er verdawet eisen. – Egenolff, 317a; Eyering, II, 274; Schottel, 1125a; Eiselein, 442.
Dän.: Han haver en heed mave, han fortærer steen-huuse. (Prov. dan., 411.)
Schwed.: Han heer en heet maga, hän smälter steen hus. (Grubb, 300.)
*154. Er hat einen calvinischen (auch: lutherischen) Magen, kann alles vertragen. – Eiselein, 105; Körte, 4018a; Braun, I, 2481.
In der Schweiz werden zunächst solche damit bezeichnet, die es mit den Fastengeboten und ähnlichen Vorschriften nicht sehr genau nehmen; dann auch wol freisinnige Köpfe, die nicht vor jeder fremden Meinung erschrecken und dieselbe verdammen.
*155. Er hat einen engen Magen. – Burckhardt, 394.
Von einem, der kein Geheimniss bewahren kann.
*156. Er hat einen guten Magen, er übergibt sich nicht.
Frz.: Il a bon coeur, il ne rend rien. (Lendroy, 449.)
*157. Er hat einen hitzigen Magen, er kann steinerne Häuser verdauen. – Einfälle, 168.
Von einem, der das Seine verlebt hat.
*158. Er hat einen protestantischen Magen.
Von einem Katholiken, der sich Dinge erlaubt, die ihm seine Kirche verbietet.
Frz.: C'est un catholique à gros grains. (Lendroy, 849.)
*159. Er hat einen seidenen magen. – Coler, 470.
*160. Er hät en Mage wie e Zehntschür. – Sutermeister, 62.
*161. Er hat für zwei den Magen, aber er kann die Arbeit nicht vertragen.
Engl.: He has two stomachs to eat and one to work. (Bohn II, 89.)
Span.: Al hazer temblar y al comer sudar. (Bohn II, 89.)
*162. Er hat 'nen pommerschen Magen, der verdaut Eisen und Kieselsteine. – Eiselein, 442; Simrock, 6746; Körte, 4018c; Reinsberg V, 108; Braun, I, 2479.
*163. Er hat seinen Magen überladen.
Holl.: Hij heeft zijne maag overladen. (Harrebomée, II, 44.)
*164. Er hats jm aus dem magen gerissen. – Franck, II, 21b.
*165. Er het en gute Mage, er ka Schuenegel verdaue. – Sutermeister, 84.
*166. Er hod an auspichten Magn. – Zaupser, Idiot.; hochdeutsch bei Mayer, II, 447.
Von einem, der alles und vieles durcheinander essen kann, ohne dass es ihm schadet.
*167. Er hot e Mage' wie e Strump'. – Tendlau, 530.
Von einem Nimmersatt, einem Fresser.
*168. Er lässt den Magen drêsch1 liegen. – Frischbier, 483; Frischbier 2, 2512.
1) Unbearbeitet, ohne Dung.
Holl.: Zijne maag is zoo hard als een spijker. (Harrebomée, II, 44.)
*169. Er muss einen guten Magen haben, wenn er das verdauen kann.
Wenn einem viel Unrecht geschieht oder ihm in irgendeiner Weise viel Verdruss gemacht wird.
Frz.: J'ay un estomach pavé, creux comme la botte sainct Benoist, tousjours ouvert comme la gibbessire d'un advocat. (Leroux, II, 88.)
*170. Er sieht einem bis in den Magen hinein. – Frischbier2, 2513.
[334] *171. Er sorgt mehr für den Magen als für den Kragen.
*172. Es kehrt mir allemal den Magen um, wenn ich ihn sieh. (Rott-Thal.)
Der Mensch ist mir unausstehlich, flösst mir den stärksten Widerwillen ein.
*173. Fât em äwer de Mâg. (Mecklenburg.)
Fass ihn über dem Magen, greif ihn herzhaft an; eine Redensart die auch beim Kartenspiel gebraucht wird.
*174. Für seinen Magen alles aufs Spiel setzen.
Lat.: Cibum e flamma petere. (Terenz.) (Binder I, 190; II, 485; Philippi, I, 82; Seybold, 75.)
175. Hä hät 'ne Mag we en Spöhlzing, hä kann Schohnähl verdrage. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 79.
*176. Hai hiat en Magen, dä es met Dielen (Leader) beschueten. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 137.
*177. In meim Mage hat's dreiviertel auf zwölf g'schlage. (Oberschwaben.)
*178. Mit blossem Magen in der Kälte sitzen. – O. Palleske, Kuddelmuddel (Stralsund 1863), S. 48.
Sich in einer schlechten Lage befinden.
*179. Mit seinem Magen trotzen.
Sich selbst aus Eigensinn etwas Gutes versagen.
Frz.: Bouder contre son ventre.
*180. Oeck wönsch, dat min Mage e Schienke wär', ok noch e Peludd. (Tilsit.) – Frischbier2, 2514.
Ich wünschte, mein Magen wäre eine Scheune mit einem Anbau (Peludd) daneben.
*181. Se Môgen verdrît (verträgt) alles wä en Zântscheir (Zehntscheuer). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 264.
Er hat einen sehr guten Magen. Eine Zehntscheuer nimmt alle Getreidesorten ohne Unterschied auf.
*182. Sei Môg'n is wie a Zâtstôd'l1. (Koburg.) – Frommann, V, 329, 264.
1) Zehntstadel, wo alle Feldfrüchte sich zusammenfinden.
*183. Sein Magen bildet sich ein, die Gurgel habe sich aufgehängt. – Frischbier2, 2519.
Von einem Hungernden.
*184. Sein Magen ist besser als sein Herz.
Frz.: Mauvais coeur et bon estomac. (Bohn I, 38.)
*185. Sein Magen ist leer, dennoch kaut er Weihrauch. – Burckhardt, 243.
Von Hungerleidern, welche die Gewohnheiten vornehmer Leute nachäffen. Daher, weil es unter den Personen der höhern Klassen in Aegypten Sitte ist, Weihrauch zu kauen, um die Verdauung zu befördern und um dem Athem Wohlgeruch zu geben.
*186. Sein Magen ist lutherisch, aber seine Feiertage sind katholisch.
Er isst gut (fastet nicht) und arbeitet nicht gern. Als Erasmus wegen seiner Leibesschwächlichkeit vom Papst die Erlaubniss erhalten hatte, immer Fleisch zu essen, sagte er oft: »Mein Magen ist lutherisch, mein Gemüth aber christisch.« (Einfalle, 54, 148; Zinkgref, I, 219.) In Holland sagt man von einer Frau: Zij is Luthersch, wenn ein Zipfel ihres Unterkleides vor dem Oberkleide vorsteht. Spötter der Gegenpartei haben die Redensart aus der Sage erklären wollen, dass, als Luther seine Frau aus dem Kloster, und zwar unter seiner Kutte verborgen, entführt, ein Zipfel ihres Kleides unter der letztern hervorgeragt habe. Andere suchen den Ursprung der Redensart in den Unterröcken der lutherischen Waisenmädchen, die etwas länger sind als deren Oberkleid. Wieder andere leiten die Redensart von einem Bilde des Reformators ab, das sich zu Eisleben befinden soll und auf welchem ein rother Kragen über das schwarze Kleid hervorragt. Endlich wollen andere in dem Zipfel den Schwanz des Teufels, an den Luther so lebhaft glaubte, erkennen. (Vgl. Harrebomée, II, 43.)
*187. Sein Magen ist so freigebig wie ein Müllerbeutel. – Judas der Erzschelm, I; Chaos, 213; Parömiakon, 414.
Er gibt nicht gern, er muss tüchtig geschüttelt werden, wenn er geben soll.
*188. Sein Magen ist wie Sanct-Benedict's Stiefel ohne Sohlleder. – Fischart.
*189. Sein Magen kocht gut, er hat Haus und Hof verdaut. – Körte, 4018b; Sailer, 102; Braun, I, 2480.
Von dem verarmten Verschwender.
*190. Sein Magen steht allezeit offen, wie eines Fürsprechs Tasche.
Span.: Tener la barriga á la boca. (Bohn I, 259.)
[335] *191. Seinem Magen fehlt's nicht an Feiertagen.
Holl.: Het is in de keel en de maag (in het keel gat en den buik) vacantie. (Harrebomée, II, 44.)
*192. Seinen Magen werden die Mäuse nicht forttragen.
Von einem, der sich sehr vollgegessen hat.
*193. Zu dem gehört e guter Magen. – Tendlau, 366.
Von Sachen und Personen, um sie zu verdauen.
194. Dem Magen jede Speise behagt, wenn Hunger an ihm nagt.
It.: A chi è affamato, ogni cibo è grato. (Giani, 1725.)
195. Der deutsche Magen und die deutschen Zeitungen nehmen alles auf. – Ralisch, Schlagschatten, 11.
196. Der Magen des Kindes ist blind.
197. Der Magen hat keine Fenster. – Sanders, 105.
198. Der Magen ist oft leicht zu füllen, aber die Augen sehr schwer.
199. Der Magen leidet keinen Verschub. – Kornmann, VIII, 166.
200. Der Magen steht schief. – Hermes, III, 37.
201. Der Magen und die Venus sind Zwillinge, ist jener satt und hat sich gelegt, so steht diese auf. – Wirth, I, 335.
202. Der muss wol han ein guten Magen, der viel Geld kann vertragen.
»Es will sagen, bei vielem Geld nicht aus der Art zu schlagen.«
Lat.: Multum est non corrumpi divitiarum contubernio. (Seneca.) (Philippi, I, 264.)
203. Durch den Magen heizt man den Ofen. (Ital.)
204. Ein hungriger Magen kann nicht viel Antwort sagen. – Wirth, I, 334.
205. Einem kranken Magen ekelt vor gesunder Speise. – Harssdörffer, 2494.
206. Gute Magen möchten ein rossnagel verdaven. – Friesen, XVb.
207. Ich habe einen sehr guten Magen, sagte der Bummler, als ihn der Gendarm fragte, ob er Existenzmittel habe.
208. Ist der Magen leer, verachtet er keine Speise mehr.
It.: Ventre digiuno non spregia cibo alcuno. (Giani, 1725.)
209. Je gesunder der Magen, je weher thut der Hunger.
210. Mein Magen ist hohl und wachtelgleichig wie Sanct-Benedikt's Stiffel. – Kloster, VIII, 453.
211. Mein Magen ist weit wie der Frantzösischen Hofleut Stiffel, die man von Füssen schüttelt. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.
212. Mein Magen steht allzeit offen, wie eines Fürsprechen Täsch. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.
213. Mein Magen und ein Advocatenbeutel stehen immer offen, sagt Taubmann; je mehr darin ist, je mehr hinein will. – Taubmannia, 113.
214. Mit vollem Magen ist leicht ein Centner zu tragen; ist aber der Magen leer, so wird ein Quentlein schwer. – Storch, Freiknecht, III, 13.
215. Voller Magen, faule Hand. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
*216. Der (die, das) liegt mir im Mågen wie 'r a Betschamel. (Wien.)
Liegt mir wie ein Betschemel im Magen, ist mir äusserst zuwider.
*217. Der Magen ist mir lausig. (Graz.)
Bei Uebelkeit und Schwäche.
*218. Er hat de Mage verstaucht. (Ulm.)
*219. Er hat keinen Magen dazu. (Tepler Gegend in Böhmen.)
Er hat keine Lust, Begabung, Neigung zu etwas.
*220. Er schluckt alles in seinen Magen.
Holl.: Zij slokken alles in hunnen rob. (Harrebomée, II, 223a.)
*221. Etwas im Magen haben.
Der Magen ist eine wohlthätige Einrichtung für den Menschen; nur ist er zu klein, wenn man bedenkt, was man alles im Magen hat.
*222. Ich hab einen gefütterten Magen. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.
[1576] *223. Mir ist, als wonn mir aner in 'n Magen g'schissen hätt. (Wien.)
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