Herrgottsfresser

* Es ist ein Herrgottsfresser.

»Ein vornehmer Herr auss dem Ritterstand der Gülischen Ritterschafft fragt einen Münch auss dem Kloster Aldenberg im Bergischen Land, warumb nur ein Gott und so viel Teufel wären. Der Münch schwieg, weil er dessen kein Ursach konte anzeigen. Der Herr sagte: Das kompt daher, dieweil ihr Geistliche alle Tag so viel Herrgotten in eure Mess fresst, also dass Wunder, dass noch ein Herrgott übrig ist; die Teuffel aber lasst ihr wohl ungefressen, darumb seynd ihr noch so viel.« (Zinkgref, III, 69.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 595.
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