* Es ist ein Karsthans.
Ein aus Karst und Hans zusammengezogenes Wort, das als Neck- und Scheltnamen gebraucht wird, wie mit ähnlichen Zusammenziehungen, z.B. Gross-, Prahl-, Scharrhans geschieht. Besonders war es ein Spottname für Bauer, als dessen Abzeichen der Karst galt. »Was sol ich mit dem karsthansen oder bawernklotz zu schaffen haben.« In einer Satire, die in der Reformationszeit wider Murner erschien, tritt Karsthans selbst als Vertreter des Bauernstandes auf. Später folgte ein Gesprechbüchlein von Hutten, Neuw Karsthans. In einer andern Satire unterreden sich Karsthans und Kegelhans. (Vgl. Frommann, VI, 66.) Die Bauern nahmen dann den Namen als ehrenden Standesnamen an und er galt vor dem Bauernkriege als der Inbegriff des redlichen, unzufriedenen und reformverlangenden Bauernstandes. Wie A. Stöber (Frommann, III, 483) mittheilt, heissen die Bauern im Elsass jetzt noch Karste oder Karsthanse. (Vgl. Grimm, V, 232.)