1. Padua ist die Mutter Venedigs. – Deutsche Romanzeitung, III, 45, 711.
Venedig soll von Paduanern gegründet sein; man macht aber der stolzen Tochter den Vorwurf, ihre alte Mutter sehr hochmüthig zu behandeln.
2. Was man in Padua nicht erhält, muss man in Kaltern erbitten.
Nicht nur die italienischen, sondern auch die tiroler Mädchen, die einen zusagenden Mann haben wollen, wenden sich mit ihren Bitten an den heiligen Anton von Padua. Nun findet sich aber in der Franciscanerkirche zu Kaltern (Kreis Botzen in Tirol) ein Bild des Bischofs von Padua, das für so wunderthätig gilt, dass man sich, falls die Petition in Padua erfolglos gewesen ist, oder auch, um sicher zu gehen, nach Kaltern wendet, woraus sich das obige Sprichwort erklärt. Die Tiroler nennen aus diesem Grunde den heiligen Antonius oft Antonius von Kaltern. (Vgl. Illustrirte Zeitung, Nr. 1322, S. 299.)
3. Zu Padua bekommen nach altem Bericht beide Parteien Recht vor Gericht.
It.: A Padova i giudici danno la ragione ad ambe le parti. (Giani, 1226.)