Mit Postschreibern, Krämern und Juden ist übel jagen.
Dieser aus den Zeitungen in den Volksmund übergegangene Ausspruch führt auf eine Rede zurück, die Graf Brühl in der elften Sitzung des preussischen Herrenhauses am 3. Febr. 1869 gehalten hat. Nach den Verhandlungen des Herrenhauses (I, 236) sagt der Redner: »Meine Herren, ich habe dieses Jahr Gelegenheit gehabt, in einem andern Lande das Institut der Jagdvorstände praktisch kennen zu lernen. Dort ist es so weit, dass, wenn man den Vorstand zur Jagd auf den gepachteten Feldern nicht mit einladet, man sicher sein kann, die Jagd im nächsten Jahre nicht wieder zu bekommen; und ich kann Ihnen versichern, dass ich auf jedes Jagen in solchem Falle lieber verzichte, denn meine Knochen sind mir zu lieb, und schliesslich ist mir eine anständige Gesellschaft auch lieber als die Jagd an sich. Diese Jagdvorstände sind meist Krämer, Juden, abgedankte Postschreiber u. dgl., und es ist die unangenehmste Gesellschaft, die man sich denken kann.«