Röschlauben

Röschlauben (s. Rolfinken).


* Einen röschlauben.

Während der ersten französischen Staatsumwälzung trat die Neigung hervor, Zeitwörter (Verben) aus Eigennamen zu bilden, was dann auch in Deutschland geschah, so sagte man in scherzhafter Schreibart: klopstocken für Erhabenheit besitzen, schillern für liebenswürdig sein, schellingen für sich unverständlich ausdrücken, röschlauben für grob sein, wernern für lange Weile machen, Kotzebübereien für Mittelgut, Schlegeleien für Anmassung u.s.w.; und man schrieb: »N. bläht sich so sehr, dass er sich zu schillern oder zu klopstocken einbildet, da doch alle seine Schriften Kotzebübereien sind, und er meistens erstaunlich wernert. Dabei schellingt er so gewaltig, dass es unausstehlich wird und beim geringsten Tadel röschlaubt er gegen die Kritik und merkelt jeden, der es zu sagen wagt, mit der ärgsten Schlegelei.« (Witzfunken, I, 172.) Röschlaub war Professor der Medicin an der Universität Bamberg.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1723.
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