Riffeln

* Einen riffeln.

Ich will ihn schon riffeln, durchziehen. Prof. Baumgarten (Kremsmünster) schreibt mir aus Oberösterreich: »Leute, welche an dem Riffel vorübergehen, werden ohne Unterschied des Standes ›ausgeschrien‹, d.i. wirklicher oder erdichteter Fehler oder Gebrechen halber verspottet. Einer ›schreit aus‹ und setzt am Ende hinzu: Wan das der aller schlechta is, sagt 's ja! (Wenn das der allerschlechteste ist, so sagt: ja.) Und das ganze Chor schreit als Antwort ein schallendes Ja. Ich meine, in der Redensart: einen ›riffeln‹ blicke dieser Brauch durch.«

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1686.
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