1. Dat 's 'n Unnerschëd twischen den Schêper un sînen Köter. – Schiller, III, 4b.
2. Es is en Underschied zwüschet eme Diamant und eme bläsemer Chäs. – Sutermeister, 50.
3. Es ist ein grosser Unterschied, König oder Nichts.
Holl.: Het is een groot onderscheid, koning zijn of niemen dal. (Harrebomée, II, 135a.)
4. Es ist ein grosser Unterschied zwischen dem König David und einem Hutmachergesellen. – Körte, 6203; Simrock, 10758.
Beide singen freilich die Psalmen, aber auf sehr verschiedene Weise. Im Würtembergischen sagt man: und einem Kienrussträger. Anderwärts auch: Küchenmeister. (Klosterspiegel, 18, 16.)
Holl.: Er is onderscheid tusschen Salomo en zijn schoen lapper, in tusschen wijze mannen doen wel eens zotte dingen. (Harrebomée, II, 134b.)
5. Es ist ein grosser Unterschied zwischen einer Frau und einem Reisgebund.
Frz.: Il y a bien de la difference entre une femme et un fagot. (Kritzinger, 294a.)
6. Es ist ein grosser Unterschied zwischen Venedig und Sempach, Venedig liegt im Wasser und Sempach im Koth. – Körte, 6204; Simrock, 10759.
7. Es ist ein grosser vnterscheid zwischen Natur vnnd Kunst. – Petri, II, 260.
8. Es ist ein grosser vnterschied, eine Fuhrmannstasche vnd eim beybeutel. – Henisch, 356, 32; Petri, II, 260.
Um einen grossen, auffallenden Unterschied nach Form oder Werth zu bezeichnen, sagt eine jüdischdeutsche [1481] Redensart: Der Chilleck (Unterschied) is a Hons. Als Einschiebsel beim Vergleich einer heiligen mit einer gemeinen Sache und um zu sagen, dass zwischen beiden Gegenständen ein sehr grosser Unterschied gemacht werden müsse, bedient man sich in Warschau der jüdisch-deutschen Redensart: Le hawdil bealphej aluphim Hawdule's, d.h. wörtlich: Zum Unterschiede mit tausend mal tausend Unterschieden.
9. Es ist ein kleiner vnterschied, ein Bein im strick oder alle beid. – Henisch, 262, 63; Petri, II, 262.
Lat.: Nil refert, uno constringi, vel pede bino. (Binder II, 2095; Gartner, 54; Sutor, 278.)
10. Es ist ein Unterschied zwischen einem Zobel- und einem Schaffell.
Erweise jedem die gehörige Achtung.
11. Es ist ein Unterschied zwischen einen Thaler versprechen und einen Pfennig geben.
Holl.: Tusschen doen en zeggen is groot ondersscheid. (Harrebomée, II, 135a.)
12. Es ist ein Unterschied zwischen küssen und beissen, sagte der Habicht zur Taube, und zerriss sie.
Holl.: Het is een grood verschil: kusse en geeselen. (Harrebomée, II, 272b.) – Tusschen kakelen en kaauwen is groot onderscheid, zei de havik, en hij verscheurde de hennen. (Harrebomée, II, 135a.)
13. Es ist ein Unterschied zwischen Menschen und Menschen.
Holl.: Er is onderscheid tusschen menschen en menschen. (Harrebomée, II, 134b.)
14. Es ist ein Unterschied zwischen Sagen und Thun.
15. Jeder Unterschied bricht Recht und macht Recht. – Graf, 5, 82.
Was an dem einen Orte oder zu einer Zeit Recht ist, würde an einem andern Orte und zu einer andern Zeit drückend werden. Indem das Recht nach Ort, Zeit und Umständen unterscheidet und an diese Unterscheidungen bestimmte Folgen knüpft, wird es jedermann, jeder Zeit, jedem Verhältniss und jeder Sache gerecht, was das obige Sprichwort sagen will.
Mhd.: Allir undirscheit bricht recht unde macht recht. (Daniels, 278, 1.)
16. Jeder Unterschied macht eine andere Vernehmung. – Graf, 442, 337; Klingen, 48a, 2.
Jede Rechtssache verlangt ihre eigene Behandlung und Vertheidigung. (S. ⇒ Schuld 112.)
17. 'T is 'n groten Uennerschêd twüschen König Salomo un Jürgen Hôtmaker. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 108; Bueren, 1116; Kern, 166; Hauskalender, III.
*18. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
*19. Er macht einen Unterschied zwischen einem Zobel und einem Schaffell. – Parömiakon, 1378.
Er erweist dem Adel die gebührende Achtung.
*20. Es ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.
Frz.: Il y a de la difference comme du blanc au noir (du tout au tout). (Lendroy, 871.)
*21. Sie weiss den Unterschied nicht zwischen Suppe und Brühe. – Parömiakon, 1529.
Abraham a Sancta-Clara (Judas der Erzschelm, IV) gebraucht die Redensart von einer jungen, in der Wirthschaft unerfahrenen Frau.
22. Es ist ein grosser Unterschied zwischen dem Herrn Baranowski und einem Fuhrmann.
Der Herr Baranowski kommt in polnischen Sprichwörtern häufig vor, z.B. der polnische König ist älter als der Herr Baranowski. Herr Kozlowski ist älter als der Herr Baranowski.
23. Es ist ein Unterschied zwischen dem, der seine Liebste am Arm führt und dem, der in der Thür steht und ihr nachsieht.
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