Schaukeln

1. Was schaukelst dü dich? Es witt vün dir kein Appele nit herub fallen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Spöttischer Zuruf der Reformjuden an die orthodoxen Juden, die sich beim Gebet hin- und herbewegen. Wozu das Schaukeln? Ein Apfel fällt doch von dir nicht herunter.


*2. Sich schaukeln wie a Lülew. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Von einem Menschen, der einen wackelnden Gang hat. Zum Segenspruch über den Paradiesapfel (Esrep), der beim Laubhüttenfest gebraucht wird (s. Schön), wird noch ein Palmenzweig (Lülew) gebraucht, mit welchem nach kabbalistischer Vorschrift nach den vier Himmelsgegenden geschüttelt wird.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 115.
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