1. De Schenker is estorwen. – Schambach, II, 48.
Das Schenken ist abgekommen. Bald wird das Sprichwort klagend angewandt, dass man nicht schenke, bald als abweisend, dass man ein verlangtes Geschenk nicht gewähren wolle.
2. De Schenker öss gestorwe, de Gewer öss verdorbe, awersch de Nehmer lewt noch. – Frischbier2, 3284.
Auch in der Form: Der Gewer öss gestorwe, der Schenker öss verdorwe, der Gîzhals lewt noch. (Frischbier2, 3284.)
3. Der Schenker es gestorbe, der Geizhâls lâbt noch. (Meiningen.) – Frommann, II, 409, 74; für Schlesien: Frommann, III, 411, 430.
4. Der Schenker ist gestorben, aber der Henker lebt noch. – Simrock, 8955; Wurth, 147.
In der Schweiz: De Schänker ist g'storbe, de Hänker lebt no. (Sutermeister, 67.)
5. Der Schenker ist gestorben, der Geber hat ein Bein (den Hals) gebrochen, der Spender hat den Arm verloren, dem Tischdecker ist das Mark in den Knochen erfroren. – Lehmann, II, 81, 116.
Von Oertern, Höfen u.s.w., wo man nicht gern gibt.
6. Der Schenker ist gestorben, der Gibwieder ist verdorben, der Leihmir hat nicht viel erworben. – Gerlach, 96; Körte, 5299a.
Dän.: Skenkeren er død og giveren haver brudt beener sonder. (Prov. dan., 505.)
7. Der Schenker ist lange todt, aber der Nehmer noch jung.
8. Der Schenker macht die Gaben theuer.
Er verleiht ihnen den Werth.
Lat.: Acceptissima semper munera sunt, auctor quae pretiosa facit. (Philippi, I, 5.)
9 A närrischer Schenker: er hot Bronfen (Branntwein) ün verkauft ihm. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Ein Trunkenbold wundert sich, dass der Schenkwirth den Schnaps verkauft, anstatt ihn selber auszutrinken.