1. Am runzeligen Halse trauert die Perle.
2. Auf den Hals treten (schlagen) oder auf den Nacken ist eins.
Holl.: Het is al een, sla mij aan den nek of aan den hals. (Harrebomée, I, 274.)
3. Aus einem verzagten Halse kommt kein fröhlicher Gesang (kein lustig Lied). (S. ⇒ Arsch 4.)
4. De de Hals tobreckt, de häft de Bênen gên Schuld geven. (Ostfries.)
5. Der Hals ist bald trocken, wenn er umsonst singen soll.
Böhm.: Bolí hrdlo zpívat darmo. (Čelakovsky, 128.)
6. Der Hals ist eine enge Strasse und fährt Haus und Hof durch.
Dän.: Der sjunker meget godt for halse. – Det gaaer alt igiennem huus hals. (Prov. dan., 246 u. 269.)
7. Der Hals ist nicht weit vom Kopfe.
Dän.: Hvo der slaaer een paa halsen, han slaaer ham ikke langt fra hovedet. (Bohn I, 377.)
8. Der Hals muss oft für den Kopf büssen.
Böhm.: Krk hlavu nesní. (Čelakovsky, 91.)
9. Der kann leicht den Hals brechen, der schon über einen Strohhalm stolpert.
Span.: Quien en una piedra dos veces tropieza, no es maravilla se quiebre la cabeza. (Bohn I, 248.)
10. Ein abgeschnittener Hals lässt sich nicht ersetzen.
It.: Tutto s'accommoda eccetto l'osso del collo. (Bohn I, 129.)
11. Ein kranker Hals kann übel singen und schlingen.
Poln.: Boli gardło, śpiewać darmo. (Oberschles.) (Lompa, 6.)
12. Einen Hals brechen ist schlimmer als zwei Beine. – Altmann VI, 404.
13. Es ist gleichviel an den Halss oder an den Nacken geschlagen. – Petri, II, 263.
14. Et is de Hals no nit, hadde de Fru seggt, doa was ear de Boen (Boden) ut der Oelgekruke gan. (Büren.)
15. Für einen steifen Hals ist jeder Schlagbaum zu niedrig.
16. Hals um Hals, Zahn um Zahn.
Böhm.: Hrdlo za hrdlo. (Čelakovsky, 129.)
17. Is Hals und gilt Hals.
Was Hals, Schlund gegessen, das soll er auch gelten, zahlen. Das Sprichwort kommt in einem Predigtmärlein vor. (Vgl. Pfeiffer's Germania, III, 416, 9.)
18. Iss hals, trinck hals, bezahl hals. – Petri, III, 8; Henisch, 364, 24.
19. Je steifer der Hals, desto mehr Beulen der Kopf. – Sprichwörtergarten, 73.
Holl.: Hoe edeler hals, hoe buigzamer. – Hoe edeler hals, hoe buigzamer knie. (Harrebomée, I, 275.)
20. Jeder schlägt auf seinen Hals und nicht auf sein Gut. – Graf, 222, 276.
Der Erbe soll nicht verpflichtet sein, die Schulden des Erblassers über dessen Nachlass hinaus zu tilgen. (S. ⇒ Gut 231.) In Lüneburg: Islik sleyt up sinen Hals und nicht up sinen Guth. (Kraut, 75, 93.)
21. Man mag niemand den Hals verlangen, der zahlen kann. – Graf, 321, 254.
Dies Sprichwort spricht dafür, dass das deutsche Recht jedem gestattete, wenn er die Mittel dazu besass, ein Verbrechen mit Gut zu büssen.
Altfries.: Nene monne ne motma thene hals vrthingia alsa fir sare fella muge. (Richthofen, 169, 12.)
22. Mit dem Halse bezahlt man alles. – Eisenhart, 505; Hertius, III, 7; Hillebrand, 196, 280; Pistor., X, 51; Eiselein, 274; Simrock, 4238; Graf, 341, 343.
Dies Sprichwort handelt nicht blos von Geldstrafen (s. ⇒ Tod), sondern auch vom Schadenersatz. Man wollte damit sagen, dass die Erben des Missethäters, [280] sobald dieser einmal hingerichtet worden sei, nicht weiter wegen Schadenersatzes durch Klagen verfolgt werden dürften, weil durch den Tod des Verbrechers alles bezahlt sei, was doch als offenbare Ungerechtigkeit erscheint, wenn z.B. die Erben eines Diebes im rosigen Besitze der gestohlenen Güter bleiben dürfen und den rechtmässigen Eigenthümern kein Anspruch zusteht.
Holl.: Het kan niet erger dan den hals af. (Harrebomée, I, 274.)
23. 'N Hals is man 'n klên Lock, man et geit'n Schipp mit drê Masten derdör. (Bremen.) – Köster, 252; für Göttingen: Schambach, II, 226.
24. Um todte Hälse, schlimme Sachen muss man nach dem Rechte fragen. – Graf, 409, 55.
Fries.: Om dada halsem ende quade secken moet er ney da riucht fregia. (Hettema, II, 14, 24.)
25. Was der Hals getrunken, muss die Hand bezahlen.
Dän.: Hals drik, hals betal. (Prov. dan., 269.)
26. Was nutzt es, den Hals der Flasche verkorken, wenn man nachher den Boden zerschlägt. – Altmann VI, 519.
27. Wenn der Hals ausgetrocknet ist, gräbt man zu spät den Brunnen.
28. Wenn es an den Hals geht, ist kein Geleit sicher genug. – Opel, 383.
29. Wer auf den Hals schlägt, schlägt nicht weit vom Kopf.
Dän.: Hvo en slar paa halsen hand slar hannem ikke langt fra hovedet. (Prov. dan., 511.)
30. Wer biss am Halss im Wasser stehet, der muss jhm selbst feindt sein, wenn er nit vmb hülff rufft. – Lehmann, 556, 40.
31. Wer den Hals brechen will, findet die Leiter im Finstern.
It.: Chi ha a romper il collo trova la scala al bujo. (Gaal, 1579.)
32. Wer den Hals zu sehr hütet, bricht ihn am ersten.
Gegen übergrosse Aengstlichkeit.
33. Wer mit dem Hals wettet, der wettet kein Gut. – Graf, 323, 285; Klingen, 180a, 2.
Wer mit dem Leben büsset, der hat weder Bussnoch Strafgeld zu zahlen; denn mit dem Tode wird alles quitt. (S. ⇒ Tod.)
34. Wider steifen Hals ist Rückenklopfen gut.
Halsstarrige Leute sollen durch aufgelegte Haselstecken geschmeidig werden.
Böhm.: Hrob napraví křivošijného (hrbatého) a kyj tvrdošíjného. – Na tvrdošíjného dubovec. (Čelakovsky, 117.)
35. Zwischen Hals und Knie gehört der Mensch zum Vieh.
Aehnlich russisch Altmann VI, 504.
*36. A darbt's am Halse und frisst's salber. – Gomolcke, 17.
*37. A îs mer su uff'n Holse, doss a mier möchte mit Kröhögeln1 vergan. (Oberlausitz.)
1) Krähenaugen, Samen von Strychnos nux vomica.
*38. A wird sich noch imma (um den) Holss reden. – Robinson, 311; Gomolcke, 253.
Holl.: Hij breekt daar veele woorden den hals om. (Harrebomée, I, 274.)
*39. Auf den Hals kommen.
»Wie es nun also überbund hergieng, kam indessen die gantze Kriegslast dem Churfürsten von Sachsen auff den Halss.« (Gottfridi, Hist. Chronica, 774a.)
*40. Aus fremdem Halse speien. – Altmann VI, 519.
*41. Bey halss vnd bauch verbieten. – Henisch, 207, 19.
*42. Bis an (über) den Hals in Schulden stecken. – Sandvoss, 422.
*43. Brich nicht den Hals.
Holl.: Breek den hals niet. (Harrebomée, I, 274.)
*44. Da muss ich gleich den Hals strecken. (Nürtingen.)
D.h. es widersteht mir, macht mich zum Brechen.
*45. Dann soll er mich auf dem Halse haben.
Holl.: Dan zult ge mij aan den hals krijgen. (Harrebomée, I, 274.)
*46. Das hat er sich selber auf den Hals gezogen.
Holl.: Hij heeft het zich zelven op den hals gehaald. (Harrebomée, I, 274.)
*47. Das wird dich nicht in dem Hals kratzen.
Du wirst davon nichts kriegen.
[281] *48. Das wird dir den Hals brechen. – Kirchhofer, 73; Eiselein, 274; Braun, I, 1066.
Das und das ist gegen dich; dies Wort, dieser Umstand, diese Handlung macht, dass deine Sache verloren ist.
Frz.: C'est mon pis aller. (Kritzinger, 20b.)
Holl.: Het tij breekt den hals. (Harrebomée, I, 274.)
*49. Das wird dir den Hals (nicht) kosten.
Frz.: Vous ne serez pas battu et éconduit tout à la fois. (Lendroy, 645.)
Holl.: Het moest zijnen besten hals kosten, zoude dat geschieden. – Het zal den hals niet kosten. (Harrebomée, I, 274.)
*50. Den Hals neigen wie die Gänse, wenn sie unter einem Stege durchschwimmen. – Parömiakon, 564.
Kalt, gleichgültig, vornehm grüssen, sich verneigen.
*51. Den Hals vull Erde hebben. – Eichwald, 712.
*52. Den Hals wagen.
Holl.: Hij heeft er den hals aan gewaagd. (Harrebomée, I, 274.)
*53. Den muss mer si vom Hals schaffen. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 149.
*54. Die Hälse dran strecken. – Luther's Tischr., 392.
Sein Leben opfern.
*55. Einem alles Böse an den Hals wünschen.
Frz.: Donner la bénédiction de la main gauche à quelqu'un. (Kritzinger, 66b.)
*56. Einem auf (über) dem Halse liegen.
Frz.: Assassiner quelqu'un de ses visites. (Kritzinger, 39b.)
*57. Einem auf dem Halse sein.
Wer einem andern auf dem Halse ist, macht ihm das Athmen, also das Leben schwer. In Spanien sprang früher der Henker dem Gehenkten auf den Hals, um dessen Tod zu beschleunigen, und wurde deshalb Nackenreiter genannt.
Holl.: Hij zit ons op den hals. (Harrebomée, I, 275.)
*58. Einem auffm Halse ligen (hocken). – Mathesy, 96a.
Dän.: Han er ham altid paa halsen. (Prov. dan., 269.)
Holl.: Het ligt mij op den hals. – Hij ligt mij daarom zeer ten halse. (Harrebomée, I, 274 u. 275.)
*59. Einem den Hals brechen.
Holl.: Hij breekt hem den hals. (Harrebomée, I, 274.)
*60. Einem etwas an den Hals schwatzen.
Ihn zur Uebernahme einer ihm ungünstigen Sache bereden.
*61. Einem den Hals füllen.
Frz.: Faire danser sainte barbe à quelqu'un. (Kritzinger, 57b.)
*62. Einem etwas an den Hals werfen. – Eiselein, 274; Körte, 2543g; Braun, I, 1067.
Ihn zu verwickeln und zu fangen wie mit einer Schlinge.
*63. Einem etwas auf den Hals laden.
Frz.: Attirer de méchantes affaires à quelqu'un. (Kritzinger, 9b.)
*64. Einem etwas auf den Hals werfen.
Ihm aufdringen, auch: sehr wohlfeil verkaufen.
Frz.: On lui a jeté cette terre à la tête.
*65. Einem etwas über dem Halse lassen.
Ihn im Besitz einer theuern, beschwerlichen, nutzlosen Sache lassen.
*66. Einem über den Hals kommen. – Körte, 2543i; Braun, I, 1073.
Ihn zu früh überraschen.
*67. Einen auf dem Halse haben. – Körte, 2543f.
Mit einem zudringlichen, lästigen Menschen im Umgange oder in Verbindung stehen müssen.
Frz.: Avoir toujours quelqu'un sur le nez. – Avoir un homme sur les bras. (Leroux, II, 178.)
*68. Einen langen Hals machen.
*69. Er hängt mir immer am Halse.
Frz.: Il est toujours pendu à ma ceinture. (Lendroy, 288.)
*70. Er hat bis an den Hals studirt. – Körte, 2543c; Mayer, II, 122.
Aber in den Kopf ist nichts gekommen. Von denen, welche glauben, zehn Jahre auf dem Gymnasium und drei Jahre auf der Universität zubringen, heisse studiren, wenn sie auch die Kneipen fleissiger als die Hörsäle besuchen und mehr Durst als geistige Begabung besitzen. (Frommann, III, 355.)
Frz.: Il est clerc jusqu'es aux dents, il a mangé son bréviaire. – Jean a étudié pour être bête.
*71. Er hat einen Hals wie ein Kapuziner.
Holl.: Hij heeft een' hals als een Augustijn. (Harrebomée, I, 274.)
*72. Er hat sich selbst beim Hals erwischt.
*73. Er ist bis an den Hals voll und schreit Hunger.
It.: Tal è ben satollo, che pure si lamenta. (Pazzaglia, 187, 2.)
*74. Er kann den Hals nicht voll kriegen.
Lat.: Hydropico nihil siccius. (Seybold, 225.)
[282] *75. Er kann ihm nicht an den Hals kommen.
Die Ringer suchten einander am Halse zu fassen, was jeder zu hintertreiben sich bestrebte. So sucht mancher dem andern vor Gericht an den Hals zu kommen, indem er ihn zu verderben bemüht ist.
*76. Er leidet an einem trockenen Halse.
Der Trunkenbold.
Holl.: Hij heeft eene drooge steê in den hals. (Harrebomée, II, 274.)
*77. Er muss es mit dem Halse bezahlen.
Holl.: Hij moet het met den hals boeten. (Harrebomée, I, 275.)
*78. Er muss mir den Hals brechen oder ich ihm. – Gerber, 97, 8; Meisner, 14.
*79. Er riss den Hals auf bis an die Ohren.
*80. Er steckt bis an den Hals darin.
Frz.: Il en a jusqu'aux bretelles; par-dessus les bretelles. (Lendroy, 244.)
Holl.: Hij steekt er nog tot den hals toe in. (Harrebomée, I, 275.)
*81. Er (es) wächst mir zum Halse heraus. – Tendlau, 367.
Seine aufdringliche Gegenwart erregt mir Ueberdruss, Ekel. Auch von Dingen, die lästig sind.
*82. Er wagt Hals und Kragen.
Holl.: Op hals en kraag. – Sij waegen daer hals en kraegh om. (Harrebomée, III, 213a.)
*83. Er will den Hals über einen Strohhalm brechen.
Gegen die, welche, da sie überall halsbrechende Gefahren sehen, nichts wagen und unternehmen mögen.
It.: Si romperebbe il collo in un filo di paglia. (Bohn I, 126.)
*84. Es geht ihm an den Hals. – Körte, 2543k; Braun, I, 1074.
*85. Es geht um den Hals.
Die Sache nimmt ein schlimmes Ende.
Holl.: Het is om hals. (Harrebomée, I, 274.)
*86. Es hat ihm seinen Hals gekostet.
Frz.: Il y a laissé les bottes. (Kritzinger, 80a.)
*87. Es kommt ihm über den Hals wie ein gross Wasser. (Schles.)
Jemand zu früh überraschen.
*88. Es stinkt ihm aus dem Halse, weil er den Kopf zu nahe beim Arsch hat.
Spott auf sehr kleine Personen.
*89. Es wirt dich noch deinen lieben hals kosten. – Tappius, 44a.
*90. Es wurde dem sein guten (besten) halss kosten, solt es geschehen. – Agricola I, 531; Henisch, 327, 11.
*91. Et werdt eem tho Holse vnn tho Bûke komen. – Tappius, 96b.
*92. Etwas auf (an) dem Halse haben. – Körte, 2543f.
Von Lasten und allem, was belästigt, Fieber, böses Weib, nicht gern gesehene Personen u.s.w.
Frz.: Il en a son cou chargé.
*93. Etwas in seinen Hals hineinlügen.
*94. Etwas mit dem Halse bezahlen. – Braun, I, 1068.
*95. Hals über Kopf hinunterstürzen. – Lohrengel, II, 312.
*96. Hals vnd Bauch daran setzen. – Düringische Chronica, durch Z. Riuandrum, S. 176.
*97. He hett et in'n unrechten Hals krêgen. – Schütze, II, 94.
Unter dem unrechten Halse ist die Luftröhre gemeint.
*98. He krigt den Hals eher vull, osse de Augen. (Lippe.)
*99. He sperrt den Hals op, as wenn en Metz dren stök. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 94.
*100. Hoat a doch an Hoalss, oas wenn am mit der Reebe-Koile gebuhrt wäre. (Schles.) – Gomolcke, 422; Frommann, III, 345, 139.
*101. Ich setzt meinn hals dran. – Franck, II, 97a.
*102. Ihr Hals ist zugedeckt, wie die Fleischbänke zu Fastnacht. – Parömiakon, 219.
Die bekanntlich gerade an diesem Tage alle offen sind.
*103. In den Hals jagen. – Schottel, 1116b.
*104. Man bringt ihn nicht vom Halse. (Rottenburg.)
*105. Mich juckt der Hals noch nicht.
Holl.: De hals jeukt mij nog niet. ( Harrebomée, I, 294.)
*106. Mit dem Halse bezahlen müssen. – Eiselein, 274.
*107. Nu, dat de Hals aff is, nu will 'r kreien. (Altmark.) – Danneil, 276.
Nun es zu spät ist, will er sich bessern u.s.w.
[283] *108. Nu trât a mer ok nich uf a Hols. (Schles.) – Frommann, III, 410, 400; Gomolcke, 815 u. 1033.
*109. 'S is der in Hals geschissen. (Schles.) – Palm, 58, 25.
Um das, was jemand gesagt, in derber Weise als nichtig zu erklären.
*110. 'S wird em wul nich boalde üm a Hoalss gihn. – Gomolcke, 1016.
*111. Seinen Hals unters Joch beugen.
Holl.: Hij buigt den hals onder het juk. (Harrebomée, I, 274.)
*112. Sich den Hals brechen, um einem andern einen Finger zu heilen.
Von denen, die sich auf eine ungebührliche und unzweckmässige Weise aufopfern.
*113. Sich etwas an den Hals saufen.
»Dabey war er auch der Trunckenheit ergeben; wie er ihm dann das Quartan-Fieber an den Halss gesoffen.« (Coler, 243a.)
*114. Sich etwas vom Halse schaffen.
Sich von einer beschwerlichen Sache losmachen; von einem Joch entlehnt, wie dies von den meisten Redensarten mit »Hals« der Fall ist.
Holl.: Hij schuift (schudt) het maar van zijn' hals. (Harrebomée, I, 275.)
*115. Sich in seinen Hals schämen. – Chemnitius, II, 482.
*116. Sich jemand vom Halse schaffen.
Frz.: Se dĕgager d'une personne. (Kritzinger, 209b.)
*117. Sie darbt es am Halse ab und frisst's selber.
*118. Sie hat einen Hals wie ein Schwan.
Holl.: Hij heeft een' hals als een ooijevaar. – Hij heeft een' kranen-hals. – Zij heeft eenen hals als eene zwaan. (Harrebomée, I, 274 u. 275.)
*119. Sinen Hals versnaken. – Eichwald, 713.
*120. Solche Hälse verdienen keinen andern Kragen, als den der Seiler spinnt. – Parömiakon, 190 u. 3219.
Von Verbrechern, denen der Galgen gewünscht wird.
*121. Ueber Hals und Kopff kauffen. – Simplic. (Nürnberg 1684), I, 81.
*122. Ueber Hoals, über Kupp. – Gomolcke, 1035 u. hochdeutsch bei Körte, 2543h; Braun, I, 1072.
*123. Um den Hals kommen.
Dän.: Han er om en hals. (Prov. dan., 269.)
*124. Von deinem Halse kannst du nicht leben.
*125. Wat in'n unrechten Hals kregen.
»Dat (Zeit von 1813 – 15) was doch aparte na 'ne stolte plasêrlicke Tît; dâ'rn Jederêne, wann he 'r auk allmangsens wat bi in'n unrechten Hals kreig, all sin Liewent lank met Vergnögen an e denket.« (Lyra, 79.)
126. Der Hals verschlingt all's.
Holl.: De Keel kost veel. (Cats, 205.)
127. Wer keinen Hals hat, dem kann man nicht einschütten. – Gotthelf, Jacobs, II, 156.
128. Wer seinen Hals aus Hochmuth hebt, stösst sich bald Beulen.
[1398] *129. Bey Halss vnd Kopff verbotten. – Aventin, Chronik, LIIIIa.
*130. Bis zum Halse genug haben.
*131. Bleib' mir vom Halse.
*132. Dat hebb ick am Halse as 'n Plackenfewer1. – Dähnert, 351b.
1) Fleckfieber. – Ich weiss nicht, wie ich dazu gekommen bin.
*133. Den Halss vber ein bessen abfallen. – Ayrer, V, 2870, 26.
*134. Es ist ihm so recht wie zum Halsbrechen. (Schwaben.)
*135. Hals geben.
D.i. bekennen. Er will nicht Hals geben.
*136. Ich würge ihm den Hals ab, wie einem Huhn.
Mhd.: Ich briche in als ein huon. (Lambel, Erzählungen, 1851.)
Brockhaus-1911: Hals [3] · Schiefer Hals · Hals · Hals [2]
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