1. Auf neues Geschenk gehört kein alter Dank. – Winckler, XVI, 54.
Die Russen sagen: Alte Geschenke begehren neue Danksagung. (Altmann, VI, 428.)
2. Das geschencke des menschen macht jm raum, vnd bringet für die grossen Herren. – Agricola II, 269.
3. Der geschenck will haben über d' mass, zu dem hat jederman ein hass. – Henisch, 1533, 1.
Lat.: Illum nullus amat, qui semper da mihi clamat. (Henisch, 1533, 3.)
4. Der verdient kein grosses Geschenk, der an die kleinen nicht gedenkt. – Brandt, Nsch., 59.
5. Die Geschenke des Feindes sind Galläpfel.
6. Ehrliche Geschenk bringen lieb vnd machen guten willen. – Petri, II, 160.
7. Ein Geschenk, auf das man lange warten muss, ist halb bezahlt.
It.: Don differito, e troppo aspettato, non è donato, men caro venduto. (Bohn I, 93.)
[1589] 8. Ein Geschenk, durch das man die Freiheit verliert, ist theuer bezahlt.
It.: Dannoso è il dono che toglie la libertà. (Pazzaglia, 96, 11.)
9. Ein Geschenk ist bald vergessen.
Ein ägyptisches Sprichwort gibt sogar Anweisung dazu, es rasch zu vergessen, indem es sagt: Das Geschenk (das dir geschickt wird) iss und den Teller (auf dem es dir gebracht wurde) zerbrich. (Burckhardt, 556.) Der Teller möchte sonst an das Geschenk mahnen und an die Pflicht der Dankbarkeit oder an ein Gegengeschenk.
10. Ein Geschenk ist ein Geschenk und ein Kauf ist ein Kauf, aber niemand dankt dir für einen billigen Verkauf.
11. Ein kleines Geschenk ist besser als eine grosse Hoffnung (Versprechung).
12. Es ist manch Geschenk verloren.
It.: Spesso i doni sono danni. (Bohn I, 127.)
13. Es nimpt einer geschenck vnd thut doch nichts, dass des schenckens werth ist. – Lehmann, 292, 84.
14. Geschenck, furcht, lieb vnd neyd verkehren das gericht. – Henisch, 1533, 18.
15. Geschenck lässt sich mit schlechtem gelt nicht bezahlen. – Henisch, 1533, 25; Petri, II, 335.
16. Geschenck macht Schmeichler vnd Verächter. – Henisch, 1533, 26; Petri, II, 335.
17. Geschenck verblenden die weisen. – Henisch, 415, 36.
18. Geschenck verweissen ist grob vnd bewrisch. – Petri, II, 335.
19. Geschenck vnd gaben, die will ich haben. – Henisch, 1533, 32; Petri, II, 335.
20. Geschenck vnd Gaben legen dem Weisen ein Zaum ins Maul. – Petri, II, 335.
21. Geschenck vnd gaben verrichten alle ding. – Henisch, 1533, 35; Eyering, II, 651.
Holl.: Giften en gaven breken zelfs de steenrotsen. (Harrebomée, I, 238.)
22. Geschencke machen die Weisen (Sehenden) blind. – Henisch, 1533, 29.
Böhm.: Dary oslepují oči. (Čelakovský, 48.)
Engl.: Gifts blind men's eyes. (Gaal, 685.)
Poln.: Podarki oczy zaślepiaja. (Čelakovský, 48.)
Ung.: Ajándék a szemest ís meg vakittia. (Gaal, 685.)
23. Geschencke machen eigen. – Henisch, 1533, 27; Kirchhofer, 339; Körte, 2059; Simrock, 3483; Braun, I, 749.
Frz.: Qui prend, se rend. – Qui prend, s'engage. (Lendroy, 1609.)
It.: Chi beneficio riceve perde la libertà. (Pazzaglia, 30, 1.) – La lepre ha preso il leone col laccio d'ore.
Lat.: Beneficium accipere est libertatem vendere. (Gaal, 684; Henisch, 1533, 28.)
24. Geschenk machen die Herren blind. – Eyering, II, 651.
25. Geschenke binden die Gelenke.
Frz.: Qui prend, se vend. (Cahier, 1456.)
26. Geschenke blenden selbst den Augenarzt.
Dän.: Skienke kand forblinde øyne paa de viise. (Prov. dan., 506.)
27. Geschenke brechen die härtesten Steine entzwei. – Winckler, XII, 17.
Was man mit Geschenken ausrichten kann, ist sicher in Russland nicht unbekannt, und doch sagt ein dortiges Sprichwort: Geschenke tragen keine Zinsen. (Altmann VI, 436.)
Frz.: Le don humilie rochier et mont. (Leroux, II, 248.)
It.: Doni e presenti rompono rocche e monti. (Pazzaglia, 96, 6.)
Port.: Dadivas quebrantão penhas. (Bohn I, 273.)
Span.: Dádivas quebrantan peñas. (Bohn I, 210; Cahier, 3359.)
28. Geschenke bringen Ränke. – Eiselein, 229; Simrock, 3480.
29. Geschenke dürfen nicht anklopfen. – Winckler, XVI, 54.
Sie öffnen jede Thür. Die Türken sagen: Wenn du mit leeren Händen kommst, sagt man: Der Herr schläft; wenn du mit einem Geschenk kommst, sagt man: Der Herr lässt Sie bitten, einzutreten.
30. Geschenke empfangen, macht gefangen.
Ung.: Ajándékkal mindent meg lehet rontani. (Gaal, 684.)
31. Geschenke geben muss mit geschickligkeit geschehen. – Lehmann, 288, 5.
32. Geschenke gelten so viel, wie hoch man sie schätzt.
Dän.: Gaver staaer, mens venner ville. (Prov. dan., 219.)
[1590] 33. Geschenke grosser Herrn haben mehr Schale als Kern.
»Ein gutmüthiger Gutsherr schenkte seinen Leibeigenen, weil sie so sehr die Heringe liebten und doch aus Armuth keine kaufen konnten, einen Heringsschwanz. Mit edler Publicität steckte man diesen an einen grossen Pfahl mitten im Dorfe, und jeder durfte nun sein Brot daran reiben, bis nichts mehr von ihm übrig war und man nur noch emsig nach einigem Geschmack am leeren Holze rieb.« (W. Menzel, Streckverse, 196.)
34. Geschenke haben ihre Schwänke. – Eiselein, 229; Simrock, 3479.
Lat.: Nec omnia, nec passim, nec ab omnibus. (Eiselein, 229.)
35. Geschenke halten die Freundschaft warm. – Körte, 2057; Simrock, 3483; Braun, I, 748.
Ueber das Schenken und Empfangen, wie es von edeln Herzen geschieht und das vorstehende Sprichwort im Sinn hat, schreibt Jean Paul unter dem 17. August 1796 an Frau Herder: »Ein Geschenk ist der geistige Wärmemesser des Empfängers. Gibt ihm jenes den Druck der Verbindlichkeit, die Last der Dankbarkeit, so liebt er wenig. Aber die Gabe aus einer geliebten Hand löst alle zarten Ketten auf, und das Herz voll Liebe schlägt ungefesselt freier. Blos in der hohen Freundschaft wird es streitig, was süsser sei, empfangen oder geben.« (Herder's Nachlass, Frankfurt a.M. 1857, I, 279.)
Dän.: Gave volder at venskab holder. (Bohn I, 390.)
36. Geschenke machen, dass das Wasser rückwärts fliesst.
37. Geschenke machen (dem Wort) Gelenke. – Steiger, 470; Eiselein, 229; Simrock, 3481; Braun, II, 493; Volksbote, IX, 155.
Lat.: Ipse licet venias Musis comitatus, Homere, si nihil attuleris, ibis, Homere, foras. (Eiselein, 229.) – Muneribus vel Dii capiuntur. (Eiselein, 229; Philippi, I, 264.) – Munerum animus optimus. (Gaal, 684.)
38. Geschenke machen Gunst.
It.: Per il dono si ha spesso perdono. (Pazzaglia, 96, 8.)
39. Geschenke machen stumm. – Sprichwörtergarten, 482.
40. Geschenke machen Weiber willig, Pfaffen frumm und die Gesetze krumm.
Dän.: Med gave giør man munke andægtige, fiender venlige, alle villige. (Prov. dan., 219.)
Frz.: Grant don fait juge aveugler, droit abatre, tort alever. – Qui plus convoite que ne doit, sa convoitise le deçoit. (Leroux, II, 98.)
41. Geschenke müssen sich gleichbleiben oder wachsen. – Eiselein, 229; Simrock, 3484.
Lat.: Munera aut stare, aut crescere debent. (Eiselein, 229.)
42. Geschenke nimmt man, wie sie gegeben werden.
D.h. mit der Gesinnung, aus der sie kommen, man unterwirft sie keiner Kritik. Was Liebe gibt, nimmt die Liebe.
Lat.: Donum quodcunque probato. (Gaal, 588.)
43. Geschenke nähren die Freundschaft.
In Aegypten hat man das Sprichwort: Die Geschenke der Freunde sind uns so theuer, als wären sie auf den Blättern der Weinraute. (Burckhardt, 695.) Man legt nämlich im Morgenlande die Geschenke, die man sich gegenseitig macht, gern auf die Blätter wohlriechender Pflanzen oder Blumen, und übergibt sie so. Die Weinraute ist bei den Arabern und Türken ganz besonders beliebt, sie schmückt, in Töpfen gezogen, häufig ihre Zimmer.
44. Geschenke sind der angenehmste Erwerb.
Dennoch lehnte Franz I. von Frankreich die Stadt Konstantinopel, die ihm der Papst schenken wollte, wenn er hingehe und sie erobere, mit der Bemerkung ab, seine Schatzkammer sei für ein so grosses Geschenk zu klein.
Frz.: Il n'y a si bel, pas de plus bel acquit que le don. (Kritzinger, 244a.) – Plus chère est un don que chose aschaptée, voit on.
45. Geschenke sind Pferde im Galop.
Man darf nicht zaudern, sie zu nehmen, muss vielmehr im Laufe danach greifen.
46. Geschenke sprengen eiserne Thore.
47. Geschenke stillen den Zorn.
It.: Colli presenti, si placano li reggi più potenti. (Pazzaglia, 306, 6.)
48. Geschenke verhexen das Gesetz.
Die Finnen fügen hinzu: Die Schmiere bringt das Rad zum Rollen.
49. Geschenke vom Feind ist schlimm (oder: selten gut) gemeint. (S. ⇒ Feind 82-84.)
Laokoon, als er das Riesenpferd der Griechen vor den Mauern Trojas erblickt: Quidquid id est, timeo Danaos, et dona ferentes (Virgil.), wie Büchmann (315) bemerkt, eine Nachbildung des 665. Verses des Rasenden Ajax des Sophokles: »Der Feinde Geschenke sind wie keine Geschenke und nicht nützlich.« Ferner: Hostium [1591] munera non munera. (Binder I, 682; II, 1346; Erasm., 213 u. 651; Faselius, 108; Philippi, I, 183; Seybold, 224; Wiegand, 65.) Erasmus glaubt, dass dies Sprichwort, welches den Gedanken ausspricht: Geschenke vom Feinde sind keine Geschenke, der Erzählung des Homer (Ilias, B. 7) seinen Ursprung verdanke, nach welcher die beiden Feinde Hektor und Ajax bei einer freundschaftlichen Zusammenkunft sich beschenken, jener diesen mit einem Schwert, dieser jenen mit einem Wehrgehäng, welche Gegenstände beiden in der Folge zum Verderben gereichten, was aber nicht wahrscheinlich erscheint, da Ajax sein Geschenk aufrichtigen Herzens gab. Eher dürfte, wie Faselius meint, das Sprichwort seine Quelle in den beiden Mythen von der Medea und Dejanira finden, nach denen jene der Gattin Jason's, diese aber dem Hercules ein vergiftetes Kleid sendet, da diese Geschenke mit der Absicht zu schaden gegeben wurden.
Dän.: Fiende-gave – ingen gave. (Prov. dan., 219.)
Engl.: Gifts from enemies are dangerous. (Bohn II, 360.)
It.: Da chi ti dona, guardati. (Bohn I, 90.)
Span.: Dádiva de ruin, á su dueño semeja. (Cahier, 3360.)
50. Grosse Geschenke binden die Gelenke. – Gaal, 684; Körte, 2058.
Frz.: Qui prend, s'engage. (Gaal, 684.)
51. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. – Körte, 2057 u. 2531; Wurzbach II, 140.
Dän.: Gave skal gieldes om venskab. – Gived skal gieldes, om venskab skal holdes. (Prov. dan., 240.) – Naar gave gaaer af dør, gaaer venskab med. (Prov. dan., 218.)
Frz.: Les petits présens entretiennent l'amitié. (Leroux, II, 129; Lendroy, 31; Cahier, 1464; Kritzinger, 561b.)
It.: Conto spesso, amicizia longa.
Der Ursprung des französischen Sprichworts soll folgender sein: Der Marschall Jacques de Chabanes de la Palire (1524) hat einen grossen schwarzen Hund, Le Diable genannt, der seinem Namen alle Ehre machte, und sein Herr rühmte sich in Gesellschaft des Dichters Clement Marot am Hofe Franz' I. einst, dass er seinem Hunde das Kostbarste im freien Hofe zur Bewahrung anvertrauen wolle und sehr unbesorgt schlafen werde. Marot behauptete, er wolle es dem Hunde dessenungeachtet wegnehmen. Man ging eine Wette ein. Palire übergab seinem Hunde eine kostbare goldene Dose zur Bewachung, die aber Marot am folgenden Morgen dem Besitzer derselben zu dessen nicht geringer Verwunderung überbrachte. »Sagen Sie mir Ihr Geheimniss«, rief der Marschall. »Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft«, antwortete Marot. Dieser hatte nämlich eine Liebschaft im Hofe des Marschalls und daher zur Vorsicht eine genaue Bekanntschaft, auf Geschenke gegründet, mit Le Diable angeknüpft. – Bekannt ist auch die witzige Anwendung, die einst Montesquieu von diesem Sprichwort machte, als sich ein Rath bei ihm mit seinem Kopfe für die Wahrheit einer Sache verbürgte. »Ich nehme ihn an«, antwortete er; »kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.« – Sie können aber auch in manchen Fällen die Freundschaft zerstören, z.B. zwischen Volk und Fürst. Vgl. darüber Des Magister Plumper's kurzes, jedoch gründliches Votum über geschenkte Constitutionen. (Welt und Zeit, IV, 143, 25.)
52. Man soll kein Geschenk ausschlagen. (S. ⇒ Gaul 25.)
Lat.: Nihil recusandum, quod donatur. (Binder II, 2081; Philippi, II, 24; Seybold, 350.)
53. Mit Geschenken ist gut (oder: kann man alles) lenken.
It.: Deve dare chi vuol ricevere. (Pazzaglia, 78, 1.)
Lat.: Munera per gentes corrumpunt undique mentes. (Gaal, 685.)
54. Mit Geschenken kann man Mutter und Tochter lenken.
Dän.: Mens gave rækker er moder og daatter venner. (Prov. dan., 218.)
55. Nach Geschenken muss man rasch greifen.
Der Litauer sagt: Sie gleichen einem geschwinden Pferde, das man im Laufe erhaschen muss. (Dówanôs reik greito arklio. Wurzbach I, 370.) Die Türken sind übrigens anderer Meinung, sie sagen: Nimm kein Geschenk an, denn man wird es dir wieder abfordern, sei es am Hochzeits-, sei es am Festtag. (Cahier, 2724.) Denn, behaupten die Basken: Ein Geschenk erwartet etwas Besseres (als Gegengeschenk). (Reinsberg IV, 146.)
56. Nehm' ich keine Geschenke, so behalt' ich freie Gelenke.
Lat.: Spernens omne datum non se facit esse ligatum. (Altdorf, 217; Binder II, 3191.)
57. Niemand thut Geschenck verachten, sondern alle thun darnach trachten. – Lehmann, II, 428, 118.
58. Schenck vnd Gaben sind zeugen der Lieb.
59. Unverhofftes Geschenk ist doppelt lieb.
It.: Grazie non aspettate sono sempre più grate. (Pazzaglia, 160 1.)
60. Vorgerücktes Geschenk verliert seinen Werth.
Dän.: Breidet gave er ei længer gave. (Prov. dan., 89.)
[1592] 61. Vmb geschenck vnd gab, vmb gelt vnd gut verändert mancher sinn vnd muth. – Henisch, 1533, 33; Petri, II, 555.
62. Wer für ein kleines Geschenk nicht dankt, verdient kein grösseres.
Böhm.: Kdo malému daru nepovdĕčen, vĕtšího nezasluhuje. – Kdo není málem spokojen více není hoden. (Čelakovský, 47.)
63. Wer Geschenck nimpt, der arrestirt (verkauft) sein Freyheit. – Lehmann, 289, 28.
Dän.: Hvo der tager gaver, sælger sin frihed. – Tag gaver og sælg frihed. (Prov. dan., 199.)
64. Wer kein Geschenck nimbt, darff auch nichts wieder geben. – Lehmann, II, 842, 282; Henisch, 652, 58.
65. Wer schenck vnd gaben beut, der vermaint damit leut zu blenden. – Henisch, 415, 47.
66. Wo die Geschenke abgezählt werden, da steht die Freundschaft auf schwachen Füssen.
Dän.: Naar gave regnes, da ere venner faae. (Prov. dan., 219.)
*67. Ein Geschenk für dich ins Bad.
*68. Einem das Geschenk halten.
*69. Zwiefach Geschenke geben.
Frz.: Donne les haguignetes. (Leroux, II, 121.)
70. Ein Geschenk vertreibt das andere nicht.
71. Ein versprochenes Geschenk ist ein gegebenes. – Bertram, 45.
Weil man sein Versprechen halten muss.
72. Geschenk vnd Gaben grosser Herrn gehn nach dem Glück vnd Gotts beschern.
»Daher er (Keyser Sigismundus) vnter anderm gesagt: Principum dona non illorum esse propria, qui eamerentur, sed quibus fato sint destinata.« (Friedeborn, I, 88.)
73. Geschenke brechen Felsen.
74. Geschenke sind ein handgreiflichs Recht bei dem ungerechten Richter. – Harssdörffer, 1143.
75. Nur durch Geschenke stopft man dem, der beisst, das Maul.
So pflegte Pietro Aretino (1493-1556) zu sagen, der von mehreren Fürsten Geschenke und Pensionen erhielt, damit er von ihnen nichts Böses ausposaunte. Von ihm heisst es: Zu schmähen alle Welt war Aretino gewohnt, und hätt' er Gott gekannt, er hätt' ihn nicht verschont.
76. So lang' es Geschenke schneit, ist die feile Magd bereit.
Lat.: Meretrix tantisper blanditur, dum illud, quod rapiet, videt. (Philippi, I, 248.)
77. Wen man durch Geschenke zum Freunde gewonnen, der wird Feind, wenn man zu schenken aufhört.
78. Wer Geschenke nimmt, der muss wieder verschatzen.
Schatz geben, richtige Lesart für overschatten. – Bei Tunnicius (1335): Du gave nimt, de mot wedder overschatten. (Munera suscipiens aliquando reddere debet.)
*79. Ich will ihm 's Geschenk geben.
Von einem Handwerksbrauch entlehnt. Etwas Gutes wird bei sprichwörtlicher Anwendung damit nicht gemeint.
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