1. Die Seelenmessen vnd Vigilien sind die Haken, mit denen man die Verstorbenen aus dem Fegfewr gleich als aus einem Kessel holt. – Zinkgref, IV, 73.
2. Kupfern Seelenmess, kupfern Geld.
»Die regel het mir nie gefelt, küpffern seelmess, küpffern geld.« (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 74.)
3. Traut nicht auf Seelenmessen, die man den Verstorb'nen hält; Todte werden bald vergessen, und der Baum liegt, wie er fällt.
Ist aus dem protestantischen Wertheimer Gesangbuch (1757, Nr. 725) in den Volksmund übergegangen oder umgekehrt aus dem Sprichwort: Wie der Baum fällt, so liegt er, in ein Kirchenlied.
4. Wenn die Seelenmesse gelesen ist, vergisst man den Todten.
Holl.: Als de zielmis gelezen is, vergeet men den doode. (Harrebomée, II, 500b.)