1. Bat en guet Hake sin well, maut sik bi der Tit krümmen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 69, 104.
2. Ein guter Haken bleibt überall hängen.
3. Man muss den Haken auswerfen, es bleibt doch einmal ein Fisch hängen.
Dän.: Kast paa krog, og hold om kandst. – Kast ud krogen, den tager vel nogensteds. (Prov. dan., 361.)
Holl.: Laat ge uw' haak maar altijd hangen, wat gij zoekt, zult ge ook eens vangen. (Harrebomée, I, 265.)
4. Soll's einen guten Haken geben, wird's bei zeiten krumm. (S. ⇒ Krümmen.) – Körte, 2538 u. 3151.
5. Was ein Hacken will werden, das krümbt sich zeitlich. – Lehmann, 541, 70 u. 917, 9; Petri, II, 594; Hollenberg, II, 93; Beyer, II, 87; Bücking, 77; Blum, 267; Müller, 24, 2; Siebenkees, 61; Winckler, X, 7; Ramann, I. Pred., II, 1; Ramann, Unterr., III, 10; Eiselein, 272; Lehmann, II, 834, 129; Körte, 2537 u. 3150; Simrock, 4249; Braun, I, 1059; für Iserlohn: Woeste, 69, 104; für Köln: Firmenich, I, 473, 71; für Waldeck: Firmenich, I, 326, 65; Curtze, 318, 52.
»Man sagt, was ein gut hack will werden, das krümt sich zeitlich bei auf Erden.« (Waldis, IV, 6.) – Die Anlagen für das, wozu jemand in der Folge grosse Neigung haben wird, zeigen sich schon in früher Jugend.
Mhd.: Man giht, swaz werden welle ze hage krümbe sich bi zîte. (Frauenlob.) – Swaz zeime haggen werden sol, daz krümbt sich vil vrüeje. (Troj. Krieg.) (Zingerle, 62.)
Dän.: Det skal tiilig krøge god krog skal blive. (Prov. dan., 361.)
Engl.: Soon crooks the tree that good gambrel would be. (Bohn I, 83; Gaal, 844.)
Frz.: Le vrai talent ne tarde pas à percer. ( Gaal, 1212.) – Les dispositions naturelles de l'homme se font voir de bonne heure. (Starschedel, 404.)
[274] Holl.: Tmoet vroech crommen dat haken sal. (Tunn., 23, 14; Harrebomée, I, 265.)
Lat.: Curvatur truncus mature qui post erit uncus. (Binder II, 681; Gaal, 844; Gartner, 54.) – Curvum se praebet, quod in unum crescere debet. (Eiselein, 272; Heuseler, 420; Seybold, 110.) – Hoc cito fit curvum, quod crescere debet ad uncum. ( Fallersleben, 698.)
Ung.: Mely fából horog akar lenni, idején nö lefelé. (Gaal, 844.)
6. Was ein Haken werden soll, schickt sich zur Krümme wohl.
7. Wat ein gudt Hake schal werden, dat môth sick betyden krümmen. – Gryse, Fr. 9; für Hannover: Schambach, 30.
Holl.: De haak kromt zich. (Harrebomée, I, 265.)
8. Wat en gued Hake weren will, mott sik fraoi krümmen. (Büren.)
9. Wat 'n Hoaken wâr'n sall, böögt sick bî Tiden, säd' den Spitzbowen sin Jung, dor stohl he sinen Vader de Büx (Hosen) von'n Lîw. (Mecklenburg.) – Firmenich, III, 72, 72; Hoefer, 538.
10. Wen der Haken einwiegen soll, den muss man nicht auf den Armen liebkosen. – Parömiakon, 27.
Wer des Galgens werth ist, verdient keine Milde.
*11. Das ist der Haken. – Eiselein, 273.
Lat.: Res in cardine. (Eiselein, 273.)
*12. Dat het sîn Haoken. (Altmark.) – Danneil, 76.
Die Sache ist nicht klar, hat Schwierigkeit, es steckt etwas dahinter.
*13. Dat 's sîn Hoak un Plog. – Frommann, II, 224.
Latendorf fügt zur Erklärung bei: »Sein Ein und Alles.« Bezeichnung der Lieblingsneigung oder Lieblingsbeschäftigung, mit einem von den wichtigsten Ackergeräthen entlehnten Bilde.
*14. Den Haken führen.
*15. Der Haken sitzt.
Der Fisch ist gefangen, der hat sich ködern, anführen, fangen lassen.
Holl.: Hij heeft den haak (hoek) al in de keel. (Harrebomée, I, 265.)
*16. Du führest den Hacken. – Tappius, 27b; Körte, 2538a.
An dem gern etwas hängen bleibt; von dem, der nach fremdem Gute langt. (S. Finger ⇒ 132 – ⇒ 134, ⇒ Hand und ⇒ Schellen.)
*17. En Haken anslan. (Holst.) – Richey, 84.
Einen Haken einschlagen. Einen Versuch machen, um etwas zu erlangen. In Hamburg und Altona wird dies gewöhnlich zu jungen Ehelustigen oder Ehefähigen gesagt, wenn von mannbaren Mädchen oder von Witwen die Rede ist: Will he sinen Haken da nich anslaan?
*18. Er hat Haken an den Fingern. (Westf.)
Er nimmt fremde Sachen mit, hat krumme Finger.
*19. Er hat vberall Hacken angeworffen. – Mathesy, 167a.
In Heirathszwecken angefragt.
*20. Er weiss nicht, wo er den Haken einschlagen soll.
*21. Es (das Ding, die Sache) hat einen Haken. – Frischbier, 297; Frischbier2, 1450; Hennig, 94; Körte, 2538b; Braun, I, 1060.
Wenn man nicht durchsieht, den letzten Grund nicht erkennt, wenn etwas dahintersteckt.
*22. Es hat noch einen Haken, wie bei jenem Bauernburschen.
Dieser kam, wie berichtet wird, zum Pfarrer, um das kirchliche Aufgebot zu bestellen. Die Sache, bemerkte er, hat aber noch ein Häklein. Und auf die Frage des Pfarrers, worin dies bestehe, erwiderte er: sie mag mich nicht. Aber, lieber Freund, sagte der Pfarrer, das ist kein Häklein, das ist ein Haken.
*23. Haken un Eesken spinnen. – Eichwald, 702.
*24. Hinner'n Hoaken gonn. – Frommann, II, 224.
Zur Bezeichnung des beschwerlichen Standes eines Landmanns. Man sagt: »Ick bin so möd, as wenn 'k den ganzen das hinner'n Hoaken goan har.« Wenn hier »hinner'n« statt des gewöhnlichen »achter'n« steht, so macht sich, wie Latendorf bemerkt, darin wol der Einfluss der Alliteration bemerklich.
*25. Se mot en Häksken springen laten.
So sagte man in Hamburg zu einem Frauenzimmer, das, als noch das Einschnüren und Häkeln Mode war, nicht viel essen konnte.
*26. Dass dich die vier hacken schenden, daran der Himmel hengt. – Sarcerius, Hirtenbuch, 352.
[1397] *27. Den Haken beim rechten Stiel fassen.
»Bey antreffung derselben (der stettiner Regierung) hat er, wie man sagt, den Hacken bey dem rechten Stiel erhaschet.« (Friedeborn, III, 48.)
Adelung-1793: Haken, der · Haken · Faschinen-Haken, der
Brockhaus-1911: Haken [2] · Haken · Fränkische Haken
Lueger-1904: Haken [2] · Haken [1]
Meyers-1905: Haken [2] · Haken [1] · Fränkischer Haken
Pierer-1857: Haken [3] · Schwedischer Haken · Blomfieldscher Haken · Englischer Haken · Haken [1] · Haken [2]
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