Windel

1. Man muss für Windeln sorgen, eh' das Kind geboren ist.Altmann VI, 415.


2. Man sieht's an den Windeln, wenn das Kind geschissen hat. (Oberlausitz.)


3. Wenn der Windel zu viel ist, so ertruckt man das Kind.Petri, II, 640.


*4. Bei dem hoat aach die Windel nit gerauscht.Tendlau, 244.

Er ist arm geboren. Seine Windel war nicht von feiner, rauschender Leinwand.


*5. Die Windeln sind ihm noch nicht vom Hintern gefallen.Körte, 6861.


*6. Er hat die Windeln noch am Bauche und will predigen.Mayer, II, 6.


*7. Er het die Windeln noch am Gesäss kleben. Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 23.


*8. Er ist kaum der Windel entschlüpft.

Ist ein Grün-, Gelb- oder Klugschnabel.


*9. Er trägt die Windeln noch um den Ars.Eiselein, 644; Körte, 6881h.

Holl.: Hij draagt den windel nog aan den buik, en hij wil preken. (Harrebomée, I, 472b.)


*10. Lass ihn seine Windeln selber auswaschen.Tendlau, 864.


[Zusätze und Ergänzungen]

11. Feine Windeln, aber kein Hemd.

Wo das Nothwendige fehlt, weil man die Mittel für Putz und Luxusgegenstände verwandt hat. In Rom geht oft Vater und Mutter ohne Hemde, aber sie sorgen, dass ihre Kinder die feinsten Windeln haben.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 264-265,1814.
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