Sein eigener Abgott stecket jhm im Hertzen. – Schottel, 1119 a .
1. Der erste Anbiss thut's. 2. Man muss sich vor dem ersten Anbiss hüten.
* Aetsch, Göbele, ätsch! ( Ulm. )
Aetzen thut ergetzen.
1. Advocaten haben lange Tagewerke . Sprichwörter wie diese, welche das Volksurtheil über einen ganzen Beruf , über eine Genossen - oder Religionsgesellschaft, über einen Stand u.s.w. aussprechen, sind nach der Zeit zu beurtheilen, in der sie entstanden sind. Sie fordern zwar ...
1. Aeltern, die verzärteln die Jugend , gewöhnen sie nicht zur Tugend . 2. Aeltern erziehen ihre Kinder, die Nachbarn verheiraten sie. 3. Aeltern, Freier und grosse Herrn geben mit Lust und gern. 4. Aeltern haben ihre Kinder lieber, als Kinder ihre Aeltern ...
1. Andacht – Andaucht. ( Jüd.-deutsch. ) – Tendlau, 210, 670. Ein Wortspiel der Alten in der Neuzeit , um das Wort Andacht durch Vergleich mit Andaucht (Abzugskanal) herabzusetzen. 2. Andacht steht nicht wohl auf einem vollen Bauch . 3. Der Welschen Andacht und der Deutschen ...
1. Eck sin vandage affgôn 1 , un hebbe muinen Heren trotzet, und hebbe nix getten (gegessen). ( Lippe . ) – Firmenich, I, 269. 1 ) Ich bin heute aus dem Dienst gegangen. – Wenn jemand zu seinem eigenen Schaden trotzt. 2. Es geht noch wohl ab ...
1. Aendern ist nicht bessern. 2. Aendern und bessern ist zweierlei; viel wird in der Welt geändert, aber wenig gebessert. 3. Es kann sich ändern, sagt Bredero. – Magazijn, 83; Verzameling, 19. 4. Man ändert sich oft und bessert sich selten. Lat ...
1. Almosen, das von Herzen kommt, dem Geber wie dem Nehmer frommt. – Körte, 98; Hoffmann , 10. 2. Almosen geben ist besser als Almosen nehmen. 3. Almosen geben ist leichter als von Almosen leben. 4. Almosen ist der Reichen bester Schatz . 5 ...
1. Aerger ' di man nich, du könntest die rothe Rose kriegen. ( Königsberg . ) 2. Aergere dich nicht über die Zeit und die Regierung . ( It. ) 3. Man muss sich nicht ärgern über ein Kind , das unrein ist, noch über ein Pferd , das Läuse ...
1. Andreas (30. November ) hell und klar, bringt ein gutes Jahr . ( Eifel. ) 2. Andreis Misse (auch Sünte Dreies Misse ) bringet den Winter wisse (gewiss). ( Soest. ) – Frommann, VI, 425; Firmenich, I, 297. 3. Andrês brängk (bringt) dä kahle Frês (die kalten Fröste ...
1. Amtmann – verdammt man. – Geiler, XVIII. 2. De ôle Amtmann weer doch mitn Buck tofrêdn, disse awer will de ganze Hêrde . ( Oldenburg. ) 3. Der Amtmann stirbt, das Amt bleibt. 4. Der Amtmann vergeht (stirbt), das Amt besteht. Lat. : Dignitas non moritur ...
[1.] Wär' mein Ahnherr ein Hundschlager gewesen und hätt' die Beine beim Galgen aufgelesen, hätt' ich Geld , ich wäre lieb in der Welt . – Schaltjahr , Bd. 2. [Zusätze und Ergänzungen] zu 1. Vollständiger lautet der Spruch : »Wär' ich geborn von schnöder Art ...
1. Abraham darf den Sohn wol binden, aber nicht schlachten. 2. Ehe denn Abraham war, bin ich. 3. Es werden nicht alle bei Abraham sitzen, die sich nach ihm nennen. 4. Wenn Abraham das Messer zuckt, so ruft der Engel : Halt ...
1. Dat is 'n anders, see de Müller , bet (biss) up'n Musekötel. ( Ostfries. ) 2. Ein anderes ist in den Brunnen fallen, ein anderes in den Brunnen steigen. 3. Ein anderes ist versprechen, ein anderes halten. Frz. : Promettre et tenir sont ...
1. In Amerika macht man eine Stunde in vierzig Minuten . Sprichwort der Deutschen in Nordamerika, um zu sagen, dass der dortige Arbeiter theils infolge grösserer Anstrengung , theils infolge geeigneterer Werkzeuge und einer bessern Form mehr leistet als der hiesige, dass er ...
1. Der Anblick der Berge erweckt die Sehnsucht nach den Thälern . – Altmann I. 2. Der Anblick erzeugt die Liebe . 3. Der Anblick ist gut, sagte der Teufel , da sah er einen Pfaffen im Hurenhause . *4. Der Anblick ist gut für ...
* Alersch, was blase' wer nu? Dieses Wort rührt von einem gar gestrengen Herrn her, der vor etwa 30 Jahren die Artillerie auf dem »Grützmacher« exercirte. Der wurde nach alter guter Sitte mit jedem Kommando immer »wüthiger«; und Alersch, der Stabstrompeter, musste ...
[1.] Er ist mit dem Adelung über den Fuss gespannt. Macht im Sprechen oder Schreiben grobe Verstösse gegen die Gesetze der deutschen Sprache . Die Franzosen sagen: Er gibt dem Vaugelas Ohrfeigen (donner un soufflet à Vaugelas). – Claude Faure de Vaugelas ...
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