Amtmann

1. Amtmann – verdammt man.Geiler, XVIII.


2. De ôle Amtmann weer doch mitn Buck tofrêdn, disse awer will de ganze Hêrde. (Oldenburg.)


3. Der Amtmann stirbt, das Amt bleibt.


4. Der Amtmann vergeht (stirbt), das Amt besteht.

Lat.: Dignitas non moritur.


5. Der Amtme verdammt me. (Luzern.)


6. Ein Amtmann auf dem Land hat das Geld der Bauern in der Hand.


7. Ein Amtmann gibt seinem Herrn grossen Nutzen vor, da sieben Schäden dahinterliegen.


8. Rufe den Amtmann, sagte der Herr zur Magd, als sie meldete, dass der Fleischer den Ochsen sehen wolle.


9. Unser Amtmann thut nie einen Schritt umsonst.


10. Wer beim Amtmann eine Gans will essen, dem werden die Federn theuer zugemessen.


*11. Ach ja, Herr Amtmann, ja. Schluss von Gellert's Fabel: Die Bauern und der Amtmann.


[Zusätze und Ergänzungen]

12. Ain vnnutzer Amptman vnd Prelate ist wie ein Affe auff dem Dache.Gruter, II, 449-450.


13. Amtmänner kommen schwer in den Himmel.

»Der Teufel war einst in einer Spielgesellschaft, da bekam er Nachricht, dass nächsten Tag ein Amtmann begraben werde.« (Vgl. Baumgarten, II, 29.)


14. Der Amtmann – ein Angstmann.


15. Ein jeder Amptmann haben wil, Teuffels Würst vnd Zollküchlein viel; da acht man gering das beste Ziel.Petri, II, 199.


16. Vor des Amtmanns und des Advokaten Thür, armer Beutel, wehe dir!

It.: La borsa trema innanzi la porta del giudice e dell' avvocato. (Giani, 187.)


17. Wä 'n Amtmann spröäken will, dä mött de Stunne ne tell'n.Schlingmann, 10.


18. Wer dem Amtmann entgeht, fellt dem Richter in die Hand.Franck, Zeytbuch, I, CXXXIb.


19. Wie kann man beim Amtmann die Hände sehen, er hat sie ja immer in unsern Taschen, sagte der Bauer zum Jungen, der sich über das Brustbild vom Amtmann wunderte.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 755.
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