Begegnung Dein Gehen lächelt in mich über Und Reißt das Herz. Das Nicken hakt und spannt. Im Schatten deines Rocks Verhaspelt Schlingern Schleudert Klatscht! Du wiegst und ...
Arbeit Ist es unrecht, die Arbeit zu ... ... aus dem Paradies vertrieben? Jeder weiß es. »Im Angesicht deines Schweißes ...« – Nein anders: »Im Schweiß deines Angesichts Sollst du dein Brot ...«, heißt es dort. – Wie? ...
... in Eins, Die zerstreuten Elemente Deines wahren, bessern Seins. Spare nicht das Wort der Rüge, ... ... tiefstem Schmerzensringen Und im Sturm der Leidenschaft Kämpfe sich aus Todesschlingen Deines beßren Wollens Kraft. Und sie steigt, zum Licht gezogen, ...
An die Stadt Berlin 1759. Ich sahe sie! (mir zittern die Gebeine!) Ich sah, bekümmertes Berlin, Die Göttinn deines Stroms vor deinem Tannenhaine Mit ihren Schwänen ziehn! Vergönne mir, Najade ...
Auf die Nachricht von dem Tode der jungen Schauspielerin Dlle. Löwe Kaum ging auf der bunte Vorhang Deines jungen, artgen Lebens, Wie? und schon ertönt das Glöckchen, Das ihn wieder fallen heißt? – Nur so kurz auf unsrer Bühne? ...
Lob des Weins Wien im Herbstmond 1780. O ... ... gabst, o königlicher Wein! Beseele mich, und lass mit frohem Munde Mich deines Lobs entzückten Herold seyn! Du offenbarst des Heuchlers schlauste Lügen, Machst ...
Buß-Lied 1806. Herr, zu Deines Kreuzes Fuße, Leg' ich flehend meine Schuld, Wollst auf meiner Zähren Buße, Schaun Vergebung, schaun Geduld, Stärken meiner Ohnmacht Willen, Der nicht ohne Dich vermag Seinen Vorsatz zu erfüllen, ...
Jugendliebe Dein Auge glüht und funkelt Wie Morgensonnenlicht, ... ... , Von fressendem Elend spricht. Was treibt den asketischen Schwärmer Zu Deines Daseins Pracht? Er kehrt ja nur schroffer und ärmer Zurück in ...
... ist verglüht die Weltensaat der Sterne Vor deines Goldes erstem Glanz, Und aus dem Feuermeer ziehst an der Berge Ferne ... ... in lieblichem Gemische Mit Lebenskraft von Thal zu Thal Auf Blumenteppichen, und deines Odems Frische Gibt allen Nerven Stahl. Erhebt den Herrn! tönts ...
... Mädchen mit den blonden Locken, Höre Deines Sängers Lied. Wie der Hall von Abendglocken Rühr' es fei ... ... Wonne seyn, Rein Dein Morgen, mild und labend, Ruhig Deines Mittags Pracht, Säuselnd, süß, und kühl Dein Abend, Und ...
Geburtstagsgruß Ach wie schön, daß Du geboren bist! Gratuliere uns, daß wir Dich haben, Daß wir Deines Herzens gute Gaben Oft genießen dürfen ohne List. Deine Mängel, ...
Evas Haar Als wie ein Feld, das erstes Licht ereilt, sind deines Hauptes wunderblonde Wellen: Ein sanfter Morgen scheint ihr Gold zu schwellen, darauf der Sonne Auge zögernd weilt. Nun flammt es auf, als käm' es Purpur malen, ...
Sie und er Bleich in bleichen Kissen liegst du, süßer Schwäche Bild. Deines Leibes Pein besiegst du durch ein Lächeln mild. Wünschtest du die Schuld der Herzen ungeschehen, sprich? Doch du lächelst unter Schmerzen: Nein ...
Episteln Andreas an Anna. 1. Liebes Mädchen! sahst ... ... Berge lang gelegen, Blickend auf das weiße Kreuz im Tale, Das die Flügel deines Fensters bilden! Glaubt' ich schon, du kämst durchs Tal gewandelt, ...
Gebet Liebe Nacht! Auf Berg und Wiese Ruhst du, stille Trösterin. An dem Saume deines Mantels Leg ich all mein Wünschen hin. Liebe Nacht! An deinen Brüsten, Mutter aller Frömmigkeit, Ruhe meine Unrast, schlafe All ...
Suprema Lex Fürchte nie, zu überraschen. Das »harmonische Gesetz ... ... Du sei wider jedes Netz. Denn allein das einzig Deine, Deines Wesens letzter Schluß, ist das unersetzlich Eine, was ich von dir ...
Lied der Sachsen Herr Kaiser Karl, du meinst es gut Mit uns verstockten Heiden: In deines großen Reiches Hut Willst sorglich du uns weiden, Willst uns aus Wald und Heide fort An deinen Hof verpflanzen: – Herr Kaiser ...
... erwacht Ein schmerzliches Gedenken, In deines Auges Nacht Die Seele mich versenken. Und will in seiner ... ... Mein Herz erschöpft verbluten, Dann hauch' ihm Leben ein, Mit deines Kusses Gluthen. Doch keinen, keinen Schwur! Meinst du ...
Andacht Fromme Seele, laß die Welt; Deines Schöpffers heiligs Zelt, Warum du pflegst beten, Heist dich einzutreten; Sey bedachtsam, wie man ist, Wenn man seinen König grüst. Liebster Gott, ich seh' in mir ...
Die Insel – Insularum Ocelle.Catull. Die umschlingende Fluth scheidet ... ... lockte mich stets deiner Gestade Ruh' Und die Dämmrung, o Insel, Deines duftenden Erlengangs. Hier im Ufergebüsch, wo, von der Eich' umwölbt, ...
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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
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