Bischof, der

[1032] Der Bíschof, des -es, plur. die Bíschöfe. 1) In der christlichen Kirche, der oberste Geistliche in einer gewissen Gegend, der gemeiniglich unter dem Erzbischofe, zuweilen auch unmittelbar unter dem Papste steht. In Deutschland hat nur die Römische Kirche eigentliche Bischöfe; denn die in einigen protestantischen Stiftern befindlichen Bischöfe sind keine wirkliche Geistlichen, sondern nur Verwalter der Güter und Gerechtsame ihres Stiftes. 2) Ein mit gebratenem Pomeranzensafte und Zucker versetzter rother Wein, vielleicht, weil er einmahl das Lieblingsgetränk etwa eines Bischofes gewesen. S. auch Cardinal.

Anm. Dieses Wort ist aus dem Griech. und Latein. Episcopus mit Wegwerfung der ersten Sylbe gebildet. Biscof findet sich schon bey dem Ottfried und Tatian, aber gemeiniglich nur in der Bedeutung eines jeden Priesters, welchen Sinn Episcopus ehedem auch hatte. Tatian und Isidors Übersetzer gebrauchen daher auch Biscofheit für Priesterthum. In den spätern Zeiten findet sich für Bischof gemeiniglich Pischolf und Pyscholf.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1032.
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