Aprikosenbaum

[102] Aprikosenbaum (der), hat wahrscheinlich das südl. Asien zum Vaterlande und soll am Kaukasus ganze Wälder bilden. Aus Armenien ward er zu Alexander's des Großen Zeiten nach Griechenland, später nach Italien und durch die Römer nach Gallien gebracht. Jetzt ist er auch in manchen Gegenden Deutschlands ganz einheimisch, jedoch immer sehr empfindlich gegen harte Kälte. Die Früchte wild wachsender Aprikosenbäume sind wenig schmackhaft, die durch Oculiren oder Pfropfen erzielten guten Sorten dagegen sehr angenehmen Geschmacks, zumal wenn sie früh Morgens, noch ehe sie von der Sonne erwärmt worden sind, abgenommen werden. Die veredelten Stämme sterben aber in der Regel an einer eigenthümlichen Krankheit, dem sogenannten Harzflusse, sehr bald ab. Das Öl aus den innern Kernen der Aprikosen enthält viel Blausäure und ist deshalb, als giftig wirkend, nicht zu benutzen; auch ist es schädlich, sich dieser Kerne statt der Mandeln in Backwerk u.s.w. zu bedienen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 102.
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