Fallschirm

Fallschirm

[5] Fallschirm ist eine Vorrichtung, die Ähnlichkeit mit einem Regenschirme hat, welche dazu dient, sich aus größern Höhen herabzulassen, um ohne Schaden zu nehmen die Erde zu erreichen.

Schon wenn man einen gewöhnlichen Regenschirm namentlich gegen starken Wind führt, empfindet man, daß eine nicht unbedeutende Kraft dazu gehört, ihn zu regieren. Springt man nun, einen hinlänglich großen Schirm über sich haltend, von einer Höhe herab, so wird die unter dem Schirme befindliche Luft durch denselben beim Herabfallen zusammengepreßt, leistet also dem Falle einen Widerstand, welcher durch das Gewicht des angehängten Körpers zwar überwogen wird, doch nur so, daß der Fall langsam geschieht, und daher der mit dem Schirme herabfallende Körper keinen zerstörenden Stoß erhält. Die Erfindung der Fallschirme wurde von Lenormand, einem Franzosen, gemacht, und nachher haben sich die Luftschiffer (s. Luftballon) derselben bedient, sich zum Vergnügen der Zuschauer oder um sich zu retten, aus der Gondel des Luftballons herabzulassen. Namentlich haben Blanchard [5] und die Garnerin viele Versuche mit dem Fallschirme angestellt. Derselbe besteht im Allgemeinen aus einem kegel- oder halbkugelförmigen Schirme von Leinwand, der sich beim Herabfallen von selbst öffnet und an dem ringsum Schnuren befestigt sind, die unterhalb zusammengehen und in einer Gondel die Person oder den Gegenstand tragen, der mit dem Fallschirme herabgelassen werden soll.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 5-6.
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