Giganten

[222] Giganten waren nach der griech. Mythe Riesen, welche die Gäa (s.d.) gebar, um im Kampfe gegen die Götter den Untergang der Titanen (s.d.) zu rächen. Sie wollten den Sitz der Götter stürmen, welcher nach dem Volksglauben über dem ehernen Himmelsgewölbe war, und um ihn zu erreichen, thürmten sie die Gebirge Ossa, Pelion, Oeta übereinander. Von dieser Höhe schleuderten sie Felsen und Feuerbrände nach dem Olymp. Der Kampf der Götter und Giganten ist in besondern, Gigantomachien genannten Gedichten im Alterthum mehrfach besungen worden. Die Götter siegten in diesem Kampfe. Inseln und Berge wurden auf die Giganten gestürzt, unter denen sie begraben liegen und nur von Zeit zu Zeit in Feuerausbrüchen (Vulkanen) ihr Leben und ihre ungezähmte Wuth zu erkennen geben. Nach andern Mythen sind sie im Tartarus eingeschlossen; auch wird erzählt, das Geschrei des Esels des Silen (s.d.) oder Triton (ein Meergott), auf seinem Schrecken einjagenden Horne blasend, habe die Titanen in die Flucht gejagt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 222.
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